Düsseldorf Schadstoffsanierung: Schulen sind auf der Zielgeraden

Noch zwei Standorte sind offiziell auf der Liste. Allerdings ist unklar, ob weitere versteckte Schadstoffe in Decken, Wänden und Böden lauern.

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Düsseldorf. Asbest, PCB und andere giftige Baustoffe in Schulen sind seit vielen Jahren ein wiederkehrendes Thema. In Düsseldorf steht das Projekt der Sanierung aller betroffenen Standorte nun offiziell vor dem Abschluss. Allerdings gibt es keine hundertprozentige Gewissheit, ob wirklich alle Gefahrenstoffe entdeckt sind. Experten warnen davor, das Thema auf die leichte Schulter zu nehmen.

Die Stadt verbindet eine Schadstoffsanierung in der Regel mit ohnehin notwendigen Baumaßnahmen. So war es etwa beim Elly-Heuss-Knapp-Berufskolleg, dem bislang jüngsten Fall. Im Januar waren dort die Arbeiten abgeschlossen worden: PCB und andere Schadstoffe waren entfernt worden, in diesem Zuge wurde ein ganzes Gebäude generalüberholt.

Damit bleiben nur noch zwei städtische Schulen übrig, die mit Schadstoffen belastet sind, so die Auskunft des städtischen Presseamtes: zum einen die Theodor-Litt-Realschule in Urdenbach, zum andern die Dumont-Lindemann-Hauptschule am Standort Kirchfeldstraße in der Friedrichstadt.

Andererseits teilt die Stadt mit: „Eine flächendeckende und umfassende Ermittlung insbesondere von Asbest ist wegen der häufig verdeckten Lage grundsätzlich nicht möglich.“ Bei geplanten Umbaumaßnahmen und Modernisierungen würden bei entsprechenden Verdachtsmomenten weitergehende Untersuchungen der Bausubstanz durchgeführt.

Rolf Buschmann vom Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) bestätigt das generell: „Es gibt noch unentdeckte Probleme.“ Behörden seien bei dem Thema oft zurückhaltend und zeigten wenig Initiative. Zudem hält Buschmann Schadstoffe für kein reines Altlastenphänomen.

Auch heute würden zum Teil noch Kleber, Lacke oder Farben verwendet, die bedenklich seien. Wichtig sei daher, bei Ausschreibungen klare Vorgaben zu machen. Der Experte plädiert deshalb dafür, bei Sanierungen immer die Luftqualität im Auge zu haben. Nach Renovierungen komme es etwa oft zu zeitweisen Überschreitungen von Grenzwerten, etwa durch Ausdünstungen aus neuen Böden oder Wandfarben.

Gerhard Pröpper, Leiter der Theodor-Litt-Realschule, sieht solche Probleme allerdings nicht vorrangig. Er ist froh darüber, dass die umfangreiche Sanierung der Schule nun endlich vor der Umsetzung steht: „Für mich ist entscheidend, dass die Schadstoffe endlich raus sind.“ Eine akute Belastung für Schüler und Lehrer gebe es derzeit aber in den Räumen nicht — es habe immer wieder Messungen gegeben: „Die Konzentration war sehr niedrig.“

Nun steht ein Komplettumbau der Schule an, der sich wohl über mehrere Jahre hinziehen wird.