Schöner spielen in der Stadt
92 Spielplätze wurden seit 2008 saniert. Die WZ klärt, was sich getan hat und was noch folgen soll.
Düsseldorf. Ein Spielplatz ist mehr als nur eine Ansammlung von Müttern mit ihren Kindern, mehr als eine Handvoll Spielgeräte auf sandigem Boden. So sieht es Doris Törkel, Leiterin des Gartenamtes. „Ein Spielplatz ist öffentlicher Raum und hat Aufenthaltsqualität als Platz“, sagt sie.
Zumindest sollte das so sein. Tatsächlich sind viele der insgesamt 451 Anlagen im Stadtbezirk merklich in die Jahre gekommen. Die Spielgeräte stammen zum Teil aus den 60ern, drohen zu rosten und zu wackeln. Ein Zustand, mit dem man sich nicht abfinden will. „Wir wollen etwas für junge Familien tun“, bekräftigt Törkel.
Aus diesem Grund wurden im Rahmen des Düsseldorfer Masterplans Kinderspielplätze in den vergangenen acht Jahren 92 Plätze saniert oder neu gebaut. Rund zehn Millionen Euro hat die Stadt bislang in das Projekt investiert. Und es soll weitergehen. Zum Auftakt der neuen Serie, in der verschiedene Anlagen einmal genauer unter die Lupe genommen werden, resümiert die WZ, was sich schon getan hat, was sich im Augenblick tut und was noch kommen soll.
Der Mann mit dem Überblick heißt Thomas Hechtle-Wacker. Als Landschaftsarchitekt beim Gartenamt begleitet er den Masterplan seit den Anfängen, mal koordiniert er ein Projekt, mal bestimmt er als Planer persönlich, wie ein maroder Spielplatz künftig aussehen soll. Wenn es zu den ersten Entwürfen kommt, hat er in der Regel einen steinigen bürokratischen Weg hinter sich. „Das ist ein langwieriger Prozess, etwa ein Jahr vergeht von der ersten Idee bis zur Planung“, sagt er.
Da muss zunächst der Bedarf ermittelt werden. Was bedeutet: Das Team schaut sich die Plätze an und bestimmt, wo Hand angelegt werden muss. Eine Empfehlung geht an die Spielplatzkommission, es folgen die Vermessung des “Sorgenkindes“ und statistische Erhebungen. Woher kommen die Kinder? Welches Alter haben sie? Was wird gebraucht? So entsteht das Profil eines jeden Platzes.
Dann endlich macht sich das Team an die ersten Entwürfe, skizziert, experimentiert. „Diese Phase macht am meisten Spaß.“ Die drei neuen Spielplätze im Zoopark beispielsweise entstammen Hechtle-Wackers Fantasie. 2005 wurde er fertiggestellt, rund 250 000 Euro hat er gekostet. Auch den Stadtwerke-Park Flingern hebt er positiv hervor.
Der wurde nicht über den Masterplan, sondern über das Förderprogramm des Landes „Soziale Stadt“ finanziert. „Das Thema dort lautet Neues auf alten Strukturen“, erklärt Hechtle-Wacker mit Blick auf die alten Industrie- und Gewerbeflächen.
Aktuell erhalten unter anderem die Spielplätze an der Martinstraße in Bilk und der Usedomstraße in Unterrath ein neues Gewand, jene an der Reusrather Straße in Wersten und am Ohligser Platz wurden vor kurzem eingeweiht.
Außerdem läuft zurzeit die Planung für einen Wasserspielplatz in Eller. Neue Anlagen entstehen in diesem Jahr beispielsweise im Neubaugebiet Gleispark Grafental und An der Piwipp.
„Der Masterplan gilt in der Fachwelt als Vorzeigeprojekt“, meint Doris Törkel nicht ohne Stolz. Eine Stadt, die in Zukunft Familien mit Kindern anziehen wollte, müsse sich dementsprechend positionieren. Mit dem umfangreichen Programm sei Düsseldorf dies gelungen.