Schönheitsklinik beschimpft: Maulkorb vom Gericht

Skurriler Streit über eine Plauderei mit Patienten im Wartezimmer. Es geht immerhin um 45 000 Euro.

Der gute Ruf ist bares Geld. Vor allem, wenn es um die Schönheit geht. Und die Konkurrenz unter den Unternehmen in der Beauty-Branche ist inzwischen groß. Dennis K. (Name geändert) vermittelt Patienten an Schönheits-Kliniken. Was der Mann von einem Institut an der Königsallee hält, plauderte er sehr deutlich in einem Wartezimmer aus. Die Beauty-Klinik wollte sich das nicht gefallen lassen und zog vor das Landgericht. Das untersagte Dennis K. jetzt, weiter üble Dinge über die Klinik zu verbreiten.

Mächtig vom Leder gezogen haben soll der Mann im Wartezimmer. Wer keine „verpfuschte Brust“ haben wolle, solle sich doch lieber an ihn wenden. Außerdem behauptete Dennis K angeblich, dass eine der Ärztinnen, die in der Klinik operiert, zuvor von ihrem letzten Arbeiteber entlassen wurde. Ein anderer Doktor habe angeblich Alkoholprobleme. Überhaupt sei die Schönheitsklinik ein Billiganbieter, um den man am besten einen großen Bogen machen solle.

Was Dennis K. gegenüber Patientinnen erzählt hatte, landete allerdings bei der Beauty-Klinik. Die empfand das als geschäftsschädigend und zog vor das Landgericht, um dem OP-Vermittler solch herabwürdigende Äußerungen verbieten zu lassen. In der Verhandlung behauptete Dennis K., er habe das alles nie gesagt. Doch das Gericht glaubte ihm nicht und verpasste dem Mann einen Maulkorb.

Sollte der Mann die Beschimpfungen noch einmal wieder holen, kann das teuer werden. Der Streitwert wurde auf 45 000 Euro festgesetzt.