Schrottauto verkauft: Freispruch für 40-Jährigen
Ein VW war nach Ela mit Wasser vollgelaufen und verunglückt.
Am Tag nach „Friederike“ musste sich das Amtsgericht noch mit den Schäden beschäftigen, die Ela vor vier Jahren angerichtet hatte. Ein VW Polo stand unter einer Brücke in Benrath und war mit Wasser voll gelaufen. Eine 50-Jährige hatte den Wagen für 800 Euro gekauft, obwohl er noch feuchte Sitze hatte. Wie die WZ berichtete, war der Wagen bei der Probefahrt mit ihrem Lebensgefährten, einem KFZ-Meister, auf der Autobahn in die Leitplanke gekracht. Der 40-Jährige, der den Polo verkauft hatte, wurde vom Vorwurf des Betruges freigesprochen, weil dem Richter am Ende Zweifel blieben.
Die Kontrolleuchten und das ABS-System des Schrottwagens waren nach dem Unfall abgeklemmt. Der Prüf-Ingenieur, der dem Polo vier Tage vor dem Unfall eine Tüv-Plakette verpasst hatte, konnte sich an den Einzelfall nicht mehr erinnern: „Es wäre mir aber aufgefallen, wenn die Kontrollleuchten nicht an gewesen wären.“ Außerdem sei der Wagen nach der Untersuchung noch 195 Kilometer gefahren. Er schloss nicht aus, dass die Drähte erst nach dem Unfall abgeknipst wurden.
Hinzu kam, dass sich die 50-Jährige bei ihrer Aussage widersprochen hatte. Die gesamte Vorgeschichte zum Kauf des Wagens stimmte teilweise nicht mit den Angaben bei der Strafanzeige überein. Es sei außerdem ziemlich merkwürdig, wenn ein erfahrener KFZ-Meister mit einem möglicherweise defekten Fahrzeug gleich zu eine Probefahrt auf der Autobahn startet.
„Ich bin sicher, dass etwas nicht ordentlich gelaufen ist, habe aber Zweifel“, erklärte der Richter. Er sprach den 40-Jährigen frei. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor 6000 Euro Geldstrafe gefordert.