Düsseldorf Selber-Pflücken: Familien-Ausflug aufs Erdbeerfeld

Immer mehr Bauern lassen die Kunden selbst pflücken. Die WZ zeigt, wo das gut möglich ist und was es kostet.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. In Supermärkten stehen sie gerade ganz vorne in den Regalen — die Schälchen mit den Erdbeeren. Aber immer mehr Düsseldorfer zieht es aufs Feld. Denn Selber-Pflücken ist nicht nur preiswerter und spart Plastik-Verpackungen. Es ist auch ein kleiner Erlebnis-Urlaub für die ganze Familie. Die WZ verrät, wo die süßesten Früchte wachsen.

Jedes Jahr werden in NRW von Mai bis August über 30 000 Tonnen Erdbeeren geerntet. Und das geht auch in einer Großstadt wie Düsseldorf: Der Bauerngarten Benninghoven am Rennbahnpark in Grafenberg bietet neben Erdbeeren auch noch Himbeeren, Brombeeren, Johannis- oder Stachelbeeren zum Selber-Pflücken an. Auf dem Feld dürfen die fleißigen Besucher so viel naschen, wie sie möchten.

Landwirt Benninghoven möchte, dass seine Kunden die Natur kennenlernen: „Es ist mir wichtig, dass meine Kunden sehen, wie viel Arbeit in der Ernte steckt.“ Neben Erdbeeren spezialisiert sich der Landwirt noch auf Spargel.

Auch die Felder vom Bauern Robert Bossmann in Monheim grenzen an Düsseldorf. Schon 20 Jahre lang bewirtschaftet er sie mit Erdbeeren und Spargel. „Seit letzter Woche haben wir viel Nachfrage. Unsere Selbstpflück-Anlage wird immer gut besucht“, erzählt Bossmann.

Vier verschiedene Sorten Erdbeeren sind auf seinem Anbau zu finden:. „Unsere Lieblingssorte ist die ’Lambasa`. Die gibt es aber erst ab nächster Woche zum Selbst—Pflücken. Unsere anderen Sorten ’Flair’, ’Rumba’ und ’El Santa’ bieten wir jetzt schon an.“ Die Kilopreise für bereits gepflückte Ware liegen zwischen vier und sieben Euro, abhängig von der Sorte. Selbstpflücker zahlen nur drei bis fünf Euro pro Kilo.

Stammgast auf Bossmanns’ Erdbeerfeldern ist Wolfgang Reissweg. „Ich bin gern an der frischen Luft. Die Erdbeeren schmecken so gut, da brauche ich sie gar nicht süßen. Heute habe ich bestimmt schon ein Kilo auf dem Feld gegessen.“

Letztes Jahr erntete Robert Bossmann rund 15 000 Kilogramm Erdbeeren pro Hektar. „Dabei sollte man die Ernteschäden und Verluste berücksichtigen. Einige Erdbeersorten haben sogar einen Ertrag von 20 000 bis 25 000 Kilogramm pro Hektar.“

Eine Familie aus Monheim kommt jedes Jahr zum Erdbeeren-Pflücken auf den Neuverser Hof. „Für die Kinder ist das ein ganz besonderes Erlebnis und mit dem Fahrrad haben wir es bis hierhin gar nicht weit. Aus den Erdbeeren machen wir am liebsten Kuchen.“

Am 5. Juni lädt Familie Goetschkes traditionell zum großen Hoffest in Kaarst-Vorst ein. Ponyreiten und Kutschfahrten zu den Erdbeerfeldern stehen unter anderem auf dem Programm. Das Highlight wird eine Riesen-Torte in Herzform sein. Natürlich aus Erdbeeren. Insgesamt 25 Verkaufsstände betreibt die Familie Goetschkes in der Region. „Wir haben auch zwei Stände in Düsseldorf, einen an der Ulmenstraße und einen an der Münsterstraße“, erzählt sie.