Radrennen So war die erste Etappe des Petit Depart in Düsseldorf-Oberkassel

Düsseldorf · Am Samstag gingen 148 Kinder in Oberkassel an den Start – und ließen sich auch von gelegentlichen Regenschauern nicht aus der Bahn werfen.

Petit Départ: Die Kinder absolvieren in Oberkassel ein Zeitrennen und einen Geschicklichkeitsparcours.

Foto: Zanin, Melanie (MZ)

„Alexander geht in den Sprint und schafft ihn in 1,98 Sekunden. Das ist eine super Zeit!“ Henning Tonn ist ganz in seinem Element. Er moderiert den ersten Termin des diesjährigen Petit Départ. Immer wieder gehen Regenschauer am Samstagvormittag auf die Sportanlage an der Schorlemmerstraße in Oberkassel nieder. Doch davon lassen sich die 148 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren nicht entmutigen. In drei Disziplinen treten die Kids nach Alter gestaffelt mit ihren Rädern an, da ist vom Mountainbike bis zum Renn- und Klapprad alles dabei. Mädchen und Jungs fahren getrennt, um ihnen einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen und natürlich mit Helm.

Während sich das erste Grüppchen um Jessica den Geschicklichkeits-Parcours genauer anschaut, haben sich entlang der Sprint- und Ausdauerrennstrecke Eltern, Freunde und Familie postiert, um die kleinen Radler kräftig anzufeuern. Auch Charlotta (5 Jahre) macht ihrem älteren Bruder, der gerade Anlauf für den Sprint nimmt, Mut. „Bald darf ich auch“, versichert sie Henning Tonn. „Dazu musst du dann aber schon in der Schule sein“, sagt er.

Derweil macht sich Amelie, mit der Startnummer 491 auf die 15 Meter lange Sprintstrecke. Die Mädchen sind stark an diesem Vormittag und kämpfen sich später beim Ausdauerfahren tapfer Runde um Runde auf die vorderen Plätze.

Im letzten Jahr war es heiß – auch nicht ideal für die Kinder

„Es macht riesig Spaß diesen Kinderwettbewerb zu moderieren“, strahlt Henning Tonn, der sonst eher die Leistungen der Profis kommentiert. „Hier kann man die Kleinen noch so richtig anfeuern und die einzelnen Etappen sind auch kürzer. Da sieht man schneller Ergebnisse.“ Wie die Profis greifen die Kids auch immer wieder zur Wasserflasche, zum Glück ist es in dieses Jahr nicht so heiß wie beim letzten Mal“, resümiert Sascha Grünewald, Vorsitzender der Sport-Gemeinschaft Radschläger, Ausrichterin des Petit Départ. Was machen da schon ein paar Regentropfen, wenn zwischendrin doch immer wieder mal die Sonne durch die Wolken lugt.

„Das Interesse steigt von Jahr zu Jahr“, freut sich Benedikt Jerusalem vom Jugendamt, der das Spektakel mit betreut. „Wir sind ausgebucht für alle vier Veranstaltungen“, bilanziert er zufrieden. Ursprünglich war die Anmeldezahl auf 500 Kinder festgelegt. Doch bei so viel Nachfrage hatten die Ausrichter sich entschieden, noch 30 kleine Radler mehr an den Start zu lassen.

Der Petit Départ fand 2017 Jahr im Rahmen des umfangreichen Begleitprogramms zum Grand Départ der Tour de France statt. „Das kam so gut an, dass wir das Angebot beibehalten wollten“, so Sascha Grünewald. Die Idee dahinter: „Die Kids bekommen so mehr Sicherheit auf dem Rad und damit natürlich auch im Straßenverkehr“, stellt Sascha Grünewald klar und Benedikt Jerusalem ergänzt: „Natürlich spielt auch der Leistungsgedanke eine Rolle. Aber im Vordergrund steht der Spaß am Radfahren“.

Der SG Radschläger profitiert auch vom Petit Départ. Jan Philipp und Florian waren schon mehrfach dabei. Die 13-Jährigen sind aber inzwischen schon zu alt, um mitfahren zu dürfen. Also sind die beiden Freunde kurzerhand in den Verein eingetreten. Ehrensache, dass sie an diesem Samstag als Helfer am Start sind. Der Petit Départ richtet sich an Kinder zwischen neun und zwölf Jahren. „Sie dürfen im Grunde jedes Schuljahr teilnehmen, solange sie in diesem Alter sind“, so Benedikt Jerusalem und betont: „Aber sie dürfen nur einmal im Jahr mitfahren“. Das heißt, wer am Samstag schon in Oberkassel in die Pedale getreten ist, kann nicht mehr an einem der drei weiteren Termine dabei sein, es sei denn, er gehört zu den Gewinnern.

Zu denen auch Mats gerne zählen würde. Er macht gerade eine kleine Pause. Den Sprint und den Parcours hat der Achtjährige schon erfolgreich absolviert, jetzt bereitet er sich aufs Ausdauerfahren vor. Oder? „Ach was, ich bin supersportlich“, wehrt er selbstbewusst ab. Training vorab? „Iwo – ich mach doch sowieso jeden Tag Sport.“ Sein kleiner Bruder muss zuschauen, aber bald, da ist er sicher, zeigt er es dem Großen.

Bürgermeisterin Klaudia Zepunkte gratuliert bei der Siegerehrung Aina Mairata, Yoshiya Laleike, Mia Faßbender und Joshua De Nier zu den ersten Plätzen. Für alle teilnehmenden Kinder gibt es ein T-Shirt und eine Medaille.

In den nächsten Wochen folgen noch drei weitere Termine. Die Gewinner aller Wettbewerbe treten dann am 16. Juni beim großen Finale auf der Kö noch einmal gegeneinander an. „Dann dürfen die Kids vor den Profis, die beim Radrennen rund um die Kö starten, noch einmal auf die Strecke“, freut sich Benedikt Jerusalem.

Weitere Termine sind am 11. Mai im Rather Waldstadion, am 18. Mai im Sportpark Niederheid/Holthausen und am 25. Mai im Arena Sportpark/Stockum. Anmeldungen sind allerdings keine mehr möglich.

Weitere Infos zum Petit Départ im Internet: