Politik Die Düsseldorfer SPD schaltet schon mal auf Offensive um
Düsseldorf · Partei geht mit der Kampagne „Wir machen Düsseldorf“ lange vor der nächsten Wahl in den Stadtteilen auf die Leute zu. Ein Vorbild für die kriselnde Partei insgesamt?
Nanu, warum startet die SPD denn mitten im November, fast zwei Jahre vor der nächsten Kommunalwahl, plötzlich eine große Öffentlichkeitskampagne? „Weil wir geschlossen, aktiv, zuversichtlich und modern sind.“ Sagt Andreas Rimkus, der Vorsitzende, mit seinem bekannten schwungvollen Optimismus. „Wir machen Düsseldorf“, heißt die Aktionswoche der Genossen, die am kommenden Samstag mit einem Dutzend Infoständen und Aktionen in einzelnen Stadtteilen abgeschlossen wird.
Weil das mit dem „Düsseldorf machen“ freilich nicht die allermeisten Düsseldorfer als erstes mit der SPD verbinden, müsse man mehr den bewährten Grundsatz „Tue Gutes und rede darüber“ beherzigen, sagt Karl-Heinz Krems, der zusammen mit Peter Rasp die Kampagne leitet. Seit mehr als vier Jahren führe die SPD nun das im Rathaus regierende Ampelbündnis (mit Grünen und FDP) an, da habe man schon einiges erreicht, was sich zu verkünden lohne: „Wir haben die Verkehrswende hin zu mehr ÖPNV und Radverkehr eingeleitet, wir forcieren den Schulbau mit Investitionen von rund einer Milliarde Euro und wir sorgen dafür, dass in de Stadt endlich viel mehr Wohnungen gebaut werden, damit Wohnen hier für Normalverdiener bezahlbar bleibt“, sagt Rimkus.
Natürlich habe man sich hier und da noch mehr gewünscht, etwa die Etablierung von echten Umweltspuren auf der Straße oder eine Zweckentfemdungssatzung beim Wohnen, um AirBnb und Co. das Untervermietungsgeschäft schwerer zu machen, aber das sei halt in der Ampel (noch) nicht mehrheitsfähig.
Die Kampagne hat ihr Fundament an der Basis, in den 25 Ortsvereinen der SPD, die sich mit ihren Themen und Köpfen in flyern, aber natürlich auch online darstellen, und, mindestens so wichtig auch auf Empfang schalten, indem sie aktiv auf die Bürger zugehen und um deren Anregungen, Ideen oder Kritikpunkte zu bitten.
Die Düsseldorfer SPD sieht sich deshalb nicht gleich als Vorbild für die kriselnde SPD in Bund und Land. Aber wenn andere das so sehen, wehre man sich auch nicht, sagt Rimkus.