Sperrung A 46-Tunnel: Ein Spaziergang über die Autobahn

Das Land hat die Sicherheitstechnik im A 46-Tunnel nachgerüstet.

Auch die Ausfahrtschilder zwischen Universität und Wersten wurden Sonntag an der A 46 wieder aufgehangen.

Foto: David Young

Düsseldorf. Zwischen Bilk und der Ausfahrt Düsseldorf-Süd geht am Wochenende nichts auf der A 46. „Die Tunnel Universität und Wersten werden sicherheitstechnisch runderneuert“, sagt Andreas Zenz vom Landesbetrieb Straßen NRW am Sonntagmorgen. Ein seltsames Gefühl, auf der Fahrbahn einer stillgelegten, fast menschenleeren Autobahn zu stehen. Zu hören ist in den beiden Röhren nur hin und wieder ein Motorengrollen und das Geräusch von Metall, das auf Metall schlägt. Die wenigen Jogger, die über die Fußgängerbrücke zwischen den Tunneln laufen, wundern sich über die ungewohnte Stille.

„Die neuen Schilderbrücken sind schon montiert“, sagt Zenz. Die alten, verbeult und verdreckt, liegen am Fahrbahnrand. 20 Stunden bleiben noch, um die neuen Schilder aufzuhängen, Leuchtzeichen über den Fahrbahnen im Tunnel einzurichten, Induktionsschleifen zur Verkehrsdichteüberwachung zu verlegen und die neue Lautsprecheranlage für Warndurchsagen einzustellen. Wenn Montag früh um fünf Uhr nicht alles fertig ist, bricht im Berufsverkehr das Chaos aus. „Rund 95 000 Fahrzeuge fahren täglich durch den Uni-Tunnel, knapp 110 000 durch den Werstener“, sagt Michael Brüggemann, von Straßen NRW.

Tunnelsperrung A 46: Gespenstische Leere auf der Autobahn
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Kaputtes Glas und abgerissene Kennzeichenhalter zeugen von Auffahrunfällen. Die sonst so lebensfeindliche Umgebung wirkt jetzt harmlos, nur noch trister als sonst. Wenn sie wollten, könnten die Arbeiter auf der Fahrbahn Fußball spielen. Aber dafür ist die Zeit zu knapp.

Ein durchdringender Klingelton durchbricht die Stille. Dann die Ansage: „Hier spricht die Leitstelle, bitte verlassen Sie den Tunnel.“ Immer wieder ertönt der Ruf aus den Blechschalltrichtern unter der Decke. „Wir testen erst einmal, welche Frequenzen wiedergegeben werden“, sagt Rolf Maier mit weichem saarländischem Akzent. Er freut sich auf den Abschluss der Testphase. „Wenn die Arbeiten fertig sind, spielen wir immer ,Highway to hell’ über die Anlage.“

Zehn Millionen Euro investiert das Land in die beiden Tunnel. Doch dabei wird es kaum bleiben. Die Sicherheitsanforderungen ändern sich schnell. „Nach der Aufrüstung ist vor der Aufrüstung“, sagt Andreas Zenz.