Sportler lieben den Martinslauf

Viele Volksläufe kämpfen mit sinkenden Teilnehmerzahlen. Diese traditionsreiche Veranstaltung wächst hingegen.

Düsseldorf. Die Volksläufe haben es immer schwerer. Zwar hat es in den vergangenen Jahren einen regelrechten Lauf-Boom gegeben, doch der ging vielerorts fast spurlos an den offiziellen Wettkämpfen der Vereine vorbei. Die meisten Hobbysportler joggen lieber für sich. In vielen Städten verschwinden die kleineren Volksläufe von der sportlichen Landkarte. Und selbst die, die es noch gibt, haben teils große Probleme, wenn es um Teilnehmerzahlen und ehrenamtliche Helfer geht. Das zeigte jüngst der Ostparklauf des DSD.

Ganz anders verhält es sich da mit dem Martinslauf. Am kommenden Sonntag steht die 36. Auflage des Traditionswettbewerbs des SFD 75 an. Und weil der Lauf dem Trend zum Trotz immer beliebter wird, mussten nun gar der Start-Ziel-Bereich sowie die gesamte Veranstaltungslogistik verlegt werden, um dem Ansturm noch gerecht werden zu können. Das Zentrum des Laufs ist nun erstmals am Unterbacher See.

„Wir wollen uns weiterentwickeln und vergrößern. Das war mit der Parkplatzsituation an unserem alten Standort Am Schönenkamp nicht mehr möglich“, sagt Bernd Zahlten, Sportwart der Leichtathletikabteilung des SFD 75. Also guckten sich die Veranstalter nach einer Alternative um und fanden sie dort, wo ein Teil der Strecke ohnehin immer schon entlangführte: am Südstrand des Sees.

Wer nun aber fürchtet, die Ur-Strecke durch den Hasseler Forst werde dafür aufgegeben, der irrt. „Unsere Teilnehmer mögen die schöne Strecke durch die Natur, die werden wir ihnen auch nicht nehmen“, sagt Zahlten. So bleiben die beiden Hauptläufe, das Zehn-Kilometer-Rennen sowie der Halbmarathon, bis auf den Start-Ziel-Bereich nahezu unverändert. Der Großteil der Strecke führt weiterhin über Wald- und Landschaftswege, versichert der Organisator, der am Sonntag mit fast 100 ehrenamtlichen Helfern vor Ort sein wird, um die erwarteten 2200 Teilnehmer zu versorgen.

Für diese Helfer geht es in den kommenden Tagen vor allem erst mal darum, das große Veranstaltungszelt aufzubauen. Denn durch den Umzug zum Unterbacher See kann der SFD natürlich auch die alten Räume Am Schönenkamp, die über Jahre als Umkleiden und Wettkampfbüro fungierten, nicht mehr nutzen. Ansonsten gebe es nicht viele Veränderungen, so Zahlten. Traditionell kommt St. Martin hoch zu Ross für die Kinder vorbei. Es sind vor allem diese Bräuche, die den Stammgästen gefallen und die gleichzeitig Geld in die Kassen des Vereins spülen. Eine genaue Summe nennt Zahlten zwar nicht, „aber wir verdienen einen Großteil unseres Jahresetats über den Lauf“, sagt er. Da passt es ihm gut ins Konzept, dass der Martinslauf im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen immer beliebter wird.