Stadt macht Jagd auf Sperrmüllsammler

Vor allem gewerbliche Sammler picken sich die besten Sachen heraus — das ist aber nicht erlaubt.

Stadt macht Jagd auf Sperrmüllsammler
Foto: mi

Düsseldorf. Es ist immer wieder ein geschäftiges Treiben abends auf den Straßen, wo am nächsten Morgen der Sperrmüll abgeholt wird. Mancher Passant schaut sich zwischen altem Hausrat um, ob sich nicht noch gut erhaltene Schätzchen finden. Dazu sind meist zahlreiche Lieferwagen unterwegs, deren Fahrer systematisch nach Verwertbarem suchen. Nur: Erlaubt ist es eigentlich nicht, sich einfach zu bedienen. Und in Düsseldorf werden auch Kontrollen gemacht.

Die rechtliche Situation ist zwar nicht ganz unkompliziert, wie Umweltamtsleiter Klaus von Zahn der WZ erläutert. Klar sei aber: „Derjenige, der den Sperrmüll rausstellt, bleibt Eigentümer, bis die Stadt ihn abholt.“

Nun ist den Eigentümern meist egal, was mit ihren Sachen passiert. Oft sprechen die Sammler sie auch an, ob sie das alte Sofa mitnehmen dürfen oder ob die Mikrowelle noch funktioniert. Beim Einverständnis des Eigentümers kann man laut von Zahn in einem solchen Fall quasi von einer Schenkung sprechen.

Die Regel scheint aber zu sein, dass nicht gefragt wird. Außerdem kommen viele der Sperrmüllsammler noch mit andern Vorgaben in Konflikt. Dreimal hat das Ordnungsamt im vergangenen Jahr Kontrollen gemacht, 50 Sperrmüllsammler erhielten dabei Verwarn- oder Bußgelder: von 35 Euro bis zu 400 Euro für Wiederholungstäter.

Unter den Kontrollierten waren übrigens ausschließlich gewerbliche Sammler. „Privatleute sammeln ja für die persönliche Weiternutzung. Das ist in unserm Sinne“, so von Zahn. Die nächste Kontrolle soll es im Herbst geben.

Juristisch haben die Kontrolleure mehrere Hebel: Oft hätten die gewerblichen Sammler nicht die nötige Anmeldung. Oder die mitgenommenen Güter seien auf dem Wagen nicht vernünftig gesichert. Entweder werden die Ertappten dann verpflichtet ihr Sammelgut ordnungsgemäß zu entsorgen, was sie auch nachweisen müssen. Oder die Stadt lädt das Sperrgut auf einen eigenen Wagen um.

Das Signal, welches das Umweltamt setzen will, hat zum einen finanzielle Hintergründe. Zum Beispiel Altmetall oder Elektrogeräte kann die Stadt nämlich mit Gewinn abgeben — genau auf solches Sperrgut haben es natürlich auch die Sammler abgesehen.

Beliebt sind zum Beispiel Kompressoren in Kühlschränken. Solche werden gern ausgebaut. Klaus von Zahn: „Dann bleiben wir auf der Restentsorgung sitzen. Zudem entweicht FCKW, weil die Sammler nicht unbedingt sachgemäß vorgehen.“