Planen in Düsseldorf Stadtwerke geben Fläche in Flingern frei

Düsseldorf · Ein 21.000 Quadratmeter großes Grundstück wird von dem Unternehmen bald nicht mehr benötigt. Neben Industrie und Gewerbe könnte sich dort auch der Park weiter ausbreiten. Bürger konnten bei einem Workshop jetzt mitreden.

Die gelb eingezeichnete Fläche zwischen Bauhaus an der Kettwiger Straßen (unten), der Behrenstraße (links) und der Grenze des Stadtwerkeparks (rechts) wird freigegeben.

Die gelb eingezeichnete Fläche zwischen Bauhaus an der Kettwiger Straßen (unten), der Behrenstraße (links) und der Grenze des Stadtwerkeparks (rechts) wird freigegeben.

Foto: Stadtwerke Düsseldorf

Die Stadtwerke geben auf ihrem Areal in Flingern eine rund 21 000 Quadratmeter große Fläche frei, die zwischen Bauhaus und dem Heizkraftwerk künftig nicht mehr gebraucht wird. Grund dafür ist, dass etwa die Müllverbrennungsanlage modernisiert (oder neu und dann kleiner gebaut) wird und auch andere Erneuerungsmaßnahmen platzsparender gestaltet werden können. Für die Stadtwerke bedeutet das nichts weniger als die nächste Evolutionsstufe, nachdem Ende der 1990er Jahre alle Unternehmenszweige rund um den Höherweg an einem Standort zusammengezogen wurden. Für die Stadt bietet dieser Schritt die Möglichkeit, das Areal einer neuen Nutzung zuzuführen, die wegen der Immissionen jedoch kein Wohnen zulassen und daher vor allem gewerblich oder industrieller Natur sein soll.

Jedenfalls soll das alles nicht über den Kopf der Menschen in Flingern hinweg entschieden werden. Und nach der Möglichkeit, online Ideen einzureichen, luden Stadtwerke und Planungsamt jetzt zu einem Workshop in die Turbinenhalle ein, bei dem erst einmal grundsätzliche Fragen geklärt wurden. So berichtete Christian Henke, Spezialist für Liegenschaften bei den Stadtwerken, dass eine Realisierung bis 2030 in zwei Schritten erfolgen soll – wobei eine Umsetzung auch davon abhängig sei, ob das Gasturbinenkraftwerk an Ort und Stelle erneuert oder womöglich ganz woanders neu errichtet wird.

Die Frage kam an dem Abend sofort auf, was denn mit dem großen Komplex auf der Planfläche geschehe. Das Gebäude für das 110-KV-Umspannungswerk werde aufgegeben, so Henke, es anderweitig zu nutzen, sei zumindest nicht ausgeschlossen. Und: Bleibt die vergleichsweise kleine Bauhaus-Filiale überhaupt vor Ort?

Frage nach dem Verbleib
der Bauhaus-Filiale vor Ort

„Das Gebäude steht ohnehin unter Denkmalschutz. Nachdem, was wir gehört haben, ist Bauhaus auch ganz zufrieden mit dem Standort“, sagt Henke. Das konnte Planungsamtsleiterin Ruth Orzessek-Kruppa nur bestätigen: „Dieses kleinere Bauhaus bedient mit einem anderen Sortiment eine andere Zielgruppe, die zum Beispiel auch mit dem ÖPNV ans Ziel kommt, das weiß das Unternehmen zu schätzen.“ Erhalten bleiben soll ebenfalls die Bahnverbindung durch das Gebiet – auch wenn hier allenfalls ein Zug pro Tag verkehrt.

Aber wie soll die frei werdende Fläche denn nun genau genutzt werden? Stadt und Stadtwerke haben da schon konkrete Vorstellungen, reden von Unternehmen aus den Bereichen Kreislaufwirtschaft, Umweltschutz oder nachhaltiger Energieerzeugung, von neuen Arbeitswelten und einem Klima-Campus. Auch Ateliers und Werkstätten sind denkbar. Aber das soll nicht alles sein. Eine Erweiterung des Stadtwerkeparks ist ebenso angedacht wie die grundsätzliche Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie die Schaffung neuer Wegeverbindungen. Der anwesende Planungamtsvorsitzende Alexander Fils drängte darauf, die Chance zu nutzen, eine sicht- und nutzbare Durchgängigkeit von der Behrenstraße bis zur Ruhrtalstraße zu schaffen. Wichtig: Der Baumbestand soll möglichst komplett erhalten bleiben. Und nicht zuletzt: Die Zukunft des ungenutzten, zum Teil eingemauerten Streifens entlang des Bauhauses ist auch geklärt. „Wir haben die Fläche von Bauhaus zurückerworben, wir benötigen sie als Baustellenfläche“, erklärte Henke.

Im Anschluss konnten sich die Teilnehmer des Workshops selbst einbringen und Ideen beisteuern für die Flächen, die der Gemeinschaft zugutekommen sollen. Die reichten von einem Abenteuerspielplatz über einen Hundeauslaufplatz (mit Wasseranschluss) bis zu einer Bocciabahn. Auch ein naturnaher Biergarten, öffentliche Toiletten sowie eine Quartiersgarage wurden genannt. Gewünscht wird zudem ein Kiosk, eine Skateranlage und eine Picknick-Sitzgruppe. Alles wird sich wohl kaum realisieren lassen, auf keinen Fall wollen die Menschen in Flingern dort aber ein weiteres Hochhaus für Düsseldorf.

Im September sollen nun auch noch Kinder und Jugendliche zu ihren Vorstellungen gehört werden, am Ende der Bürgerbeteiligung soll die Erstellung eines Rahmenplanes im Spätherbst stehen, der die Eckpunkte einer Neuentwicklung festhält.

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