Steinadler und Uhus kreisen über dem Flinger Broich

Auf dem etwa 2,5 Hektar großen Gelände entsteht eine Heilpädagogische Wildnisschule und ein Vogelpark mit etwa 70 Tieren.

Düsseldorf. Die Indianer sind zurück in Düsseldorf. Die Saison ist mit der Eröffnung des neuen Saloons am Flinger Broich 189 gestartet. Doch dies ist nur der Anfang. Denn auf dem etwa 2,5 Hektar großen Gelände entsteht eine Heilpädagogische Wildnisschule und ein Vogelpark, in dem etwa 70 Greifvögel aller Art zu bestaunen sein werden.

„Seit etwa fünf Jahren sind wir auf der Suche nach einem neuen Vereinsgelände. Dann haben wir bei einem Spaziergang dieses Areal in Flingern gefunden. Der Vermieter war von meiner Idee sofort begeistert“, sagt Heinrich Greger, der 1. Vorsitzende der Rothäute.

Seit Jahresbeginn ist der Club der Yellowstone-Indianer Pächter des Geländes und seitdem wird eine Nachtschicht nach der anderen gefahren, um starten zu können. Etwa 60 000 Euro wurden investiert und da sich der Verein nur durch Spenden und Auftritte finanziert, sind die Einnahmen aus dem Saloon zwingend notwendig, um die Pläne in die Tat umsetzen zu können.

„Als nächstes werden wir den Schulungsraum fertigstellen, damit die Kinder recht bald zu uns kommen können“, freut sich Greger auf kommende Aufgaben. „Allerdings sollten sie mindestens fünf Jahre alt sein, sonst verstehen sie das alles noch nicht.“

Greifvogelkunde, die einheimische Tierwelt, Waldkunde, indianisches Brauchtum und der Umwelt- und Artenschutz sind Bestandteile des Lehrprogramms. Greger betont: „Fast jeder in unserem Verein hat eine staatlich anerkannte und zertifizierte Wald-Wildnis- und naturpädagogische Ausbildung.“ Zudem sind alle Yellostone-Indianer auch ausgebildete Jäger, Falkner, Fallensteller oder Jagdaufseher.

Wichtig ist dem Verein auch, dass behinderte Menschen zu ihm kommen können. Deswegen wurde das ganze Areal und auch das Schulungsgebäude für Rollstuhlfahrer barrierefrei gebaut. An den Seminaren kann man kostenfrei teilnehmen, aber über eine Spende in der Futterkasse freut sich der Verein natürlich.

Bis Ende März müssen die Indianer alle Volieren fertig gestellt haben. Dann können die Greifvögel einziehen, die der Verein beim Vogelpark Hellenthal bestellt hat. Zwölf verschiedene Arten werden kommen — und die haben immerhin einen Wert von 25 000 Euro.

Über die Haltung und die Einhaltung der Tierschutzgesetze hat Dr. Gondeck vom Veterinäramt ein wachsames Auge. Er spricht auch beim Bau der Volieren ein Wörtchen mit: „Es ist eine entsprechend große Anlage nötig und der Sachkundenachweis zu führen, dann kann eigentlich jeder solche Vögel halten.“

Der Park ist in Düsseldorf konkurrenzlos. „Da muss man schon bis in die Eifel nach Hellenthal fahren, um eine derartige Vielfalt an Greifvögeln sehen zu können“, sagt der Veterinär. Und Oberhäuptling Greger klärt auf: „Wir unterscheiden vor allem Nacht- und Taggreifer. Habichte, Wanderfalken, Steinadler und Bussarde jagen im Hellen.“ Eulen, Waldkauze, Uhus und Sperlingskauze gehen nur bei Dunkelheit auf Beutesuche.

Für Erwachsene sind Wochenendseminare mit Greifvogel-Praktikum möglich. Näheres gibt der Verein auf seiner Internetseite bekannt: http://yellowstone-duesseldorf.de/