Düsseldorf Street Food Festival: Eine kulinarische Reise um die Welt
Auch außergewöhnliche Dinge aus Eritrea und dem Senegal kamen beim Street Food Festival auf den Tisch.
Düsseldorf. Reibekuchen und fettige Pommes? Fehlanzeige auf dem Street Food Festival im ehemaligen Postverteilzentrum. Betörende Düfte und Aromen erfüllen stattdessen die Hallen auf dem über 38 000 Quadratmeter großen Areal zwischen Capitol-Theater und Hauptbahnhof. Der Besuch des Festivals ist eine kulinarische Reise rund um den Globus. An gut 30 Ständen gibt es Handgemachtes aus Lateinamerika, Asien, Afrika und Osteuropa — frisch zubereitet. Für Fleisch-Liebhaber, Veganer und Vegetarier. Womit beginnen, ist hier die Frage.
Wie überall hier, geht es auch am Stand von „Gimja Mosob“ rund. Die siebenköpfige Familie aus Eritrea, die einen Mix aus Exotischem und Modernem anbietet, kommt kaum zum Verschnaufen. Bepackt mit Leckereien, wie Sauerteig-Rollen — genannt Injera — gefüllt mit Spinat und einem hausgemachtem Hüttenkäse, Ajubo, sichern sich die Besucher Plätze an den brechend vollen Tischen.
Oder lassen sich die Köstlichkeiten sofort schmecken, wie Kristina Klippel und Julian Bruchmann, die die „Sambusas“ testen: Das sind wahlweise mit Hackfleisch, Hähnchen oder Fetakäse und Minze gefüllte Teigtaschen, zu denen ein Dattel- oder Joghurt-Dip gereicht wird.
Handwerkliches Können, besondere Produkte und Kreativität sind auch bei „Turbo Bao“ ein Mix, der ankommt. Predrag Stojanovic bereitet soeben einen „Gua Bao“ zu, eine Taiwanesische Street Food Spezialität. Das Ergebnis sieht lecker, gesund, aber auch sehr ansprechend aus. Stojanovic verrät: „Das ist gedämpftes Brot aus Hefeteig, gefüllt mit karamellisiertem Schweinebauch, der drei bis vier Stunden in Sojasauce geschmort wurde. Darauf kommen als Topping geröstete Erdnüsse, Sesam, Koriander und rote Bete Sprossen.“ Die vegetarische Variante besteht aus Zitronengrastofu und salziger Mango. Übrigens: „Turbo Bao“ ist erster Gastgeber des „Laden ein“ (siehe Info-Kasten). Außerdem lockt noch Street Food aus Jamaika, dem Senegal, den Philippinen, Brasilien, Bali, Malaysia, Korea, Japan und mehr.
Gut entscheidet, wer noch Platz im Magen lässt. Denn auch das Dessert-Angebot kann sich mehr als sehen lassen. Köstliche Strudel-Kreationen gibt es bei Ivanka Stuter, die mit ihren Töchtern das Strudelhaus „Poushe“ in Zürich betreibt. Die kunstvoll in Form von Rosenblüten gefalteten, gefüllten Gebilde aus Blätterteig, mit Puderzucker und heißer Vanillesauce oder aber Beeren sind eine Versuchung wert. Kristina Richards aus Willich kann nicht widerstehen und ist begeistert: „Sehr lecker und nicht zu süß.“
An einem Stand im Außenbereich bearbeitet derweil Robert Ackermann von „Mellow Monkey“ mit einem Bunsenbrenner einen auf einem Holzstäbchen aufgespießten Marshmallow. Diese Nascherei mit einer Füllung aus Fruchteis und einem Topping aus farbiger Bruchschokolade — selbstverständlich alles aus eigener Herstellung — geht hier weg wie warme Semmeln. Stella Ackmann, die gerade solch ein Marshmallow-Eis erstanden hat, strahlt begeistert: „Das schmeckt klasse und krönt das, was ich vorher gegessen habe.“ Davor habe sie „etwas mit dem abgefahrenen Namen ‚Feige küsst Ziegenkäse’ gekostet“, verrät die Hannoveranerin, die anlässlich eines Ärztekongresses in Düsseldorf ist. „Das Feigenchutney auf Ziegenkäse war sehr lecker und sättigend“, schwärmt die junge Frau.
Besucher Mark Hintze zum Street Food Festival: „Schade, dass es in Düsseldorf keine coolere Location für so ein tolles Event gibt. Davon gibt es zunehmend weniger in Düsseldorf.“