Streik: Wo Düsseldorf still steht

Mehr als 30 Flüge fallen heute aus. Alle Bäder, der Wildpark und einige Kitas sind dicht. Morgen fahren keine Bahnen.

Foto: dpa/Marcel Kusch

Düsseldorf. Wie vor drei Wochen legt Verdi Dienstag und Mittwoch Teile des öffentlichen Dienstes lahm. Am Dienstag trifft der Warnstreik Flughafen, städtische Ämter, Kitas, Bäder, Awista, Stadtwerke, Stadtentwässerungsbetrieb, Stadtsparkasse, LVR-Klinikum, Agentur für Arbeit, Jobcenter, Deutsche Rentenversicherung sowie Oper und Schauspielhaus.

Am Mittwoch wird die Rheinbahn fast den kompletten Betrieb einstellen. „Wir erwarten ein verhandlungsfähiges Angebot für deutliche Lohnerhöhungen, denn die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes haben es verdient“, sagt Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des Bezirks Düssel-Rhein-Wupper, zum anhaltenden Tarifkonflikt.

Für die Streikenden aus Düsseldorf fahren um 7.30 Uhr vor dem DGB-Haus an der Friedrich-Ebert-Straße die Busse zu einer Demonstration der Gewerkschaft nach Köln ab. Die Auswirkungen in der Landeshauptstadt im Einzelnen:

Von den Streiks an den Airports in Frankfurt, München, Köln und Bremen ist auch Düsseldorf indirekt betroffen. Am Montag wurden laut Flughafen-Sprecher Christian Hinkel bereits 31 Flüge von Lufthansa (und einzelne Eurowings) annulliert. Im Einzelnen sind das 19 Flüge von und nach München sowie zwölf von und nach Frankfurt.

Das Unternehmen hofft, dass am Donnerstag zumindest einige Busse fahren können — und zwar in Düsseldorf die Linien SB51, 730, 751, 785 und 834. Eingesetzt werden können da die Mitarbeiter der Fremd- und Tochterunternehmen. Nichts geht dagegen bei U- und Straßenbahnen. Bereits am Dienstag fährt die U 79 nur bis zur Haltestelle Wittlaer, da die Duisburger Verkehrsgesellschaft einen Tag vorher bestreikt wird.

Alle städtischen Bäder sind geschlossen.

Auch der Wildpark ist dicht.

Wie viele Kindertagesstätten geschlossen bleiben, ist schwer vorherzusagen. Vor drei Wochen waren es zwei, in 28 weiteren lief der Betrieb eingeschränkt.

Die städtische Gesamtpersonalratsvorsitzende Katharina Lang geht grundsätzlich davon aus, dass die Streik-Beteiligung in dieser zweiten Runde eher höher liegt. Laut Stadt sollen im Bedarfsfall Notgruppen eingerichtet werden.

Ämter Wegegen der erwarteten höheren Beteiligung könnten auch die Einschränkungen bei den Ämtern für die Bürger noch spürbarer werden. Das Straßenverkehrsamt wird wohl nicht öffnen können.

Awista Vor allem die Leerung der Restmüll- und Biotonnen erfolgt am Dienstag nicht, wodurch sich die Abfuhr in der Regel die ganze Woche um einen Tag nach hinten verschieben wird. Sperrmüll sollte trotzdem zum vereinbarten Termin an die Straße gestellt werden. Infotelefone sind nicht besetzt, die Müllverbrennungsanlage ist geschlossen. Keine Einschränkungen gibt es bei der Gelben- und der Papiertonne.

Beide Häuser erwarten keinen Ausfall von Vorstellungen. In der Oper steht auch nur in Duisburg eine Kinder-Aufführung der „Zauberflöte“ an.

Sprecher Gerd Meyer mochte keine Prognose abgeben: „Es ist offen, ob und wenn ja, wie stark das Geschäftsleben für die Kunden beeinträchtigt wird.“

Beide Sprecher gehen davon aus, dass es zu längeren Wartezeiten kommen wird. Arbeitslosigkeitsmeldungen werden bei der Agentur für Arbeit laut Sprecherin Silke Uellendahl auch im Nachhinein noch bescheinigt.

Wie beim Warnstreik vor drei Wochen ist das Kundenzentrum zu und die Hotline nicht in Betrieb. Notdienste stehen zur Verfügung.