Obdachlose Obdachlose: Politik will weiter eine „rheinische Lösung“
Düsseldorf · Kritik an Kulturdezernent Lohe, der das Campieren im Ehrenhof „vermeiden“ will.
Von Alexander Schulte
Die angekündigte Räumung der „wilden“ Obdachlosenlager im Ehrenhof sorgt weiter für Unmut in der Politik. Im Kulturausschuss geriet am Donnerstag Kulturdezernent Hans-Georg Lohe in die Kritik, weil er auf Anfrage der Grünen sagte, die Stadt sehe ein öffentliches Interesse darin, das Campieren in den beiden Pavillons des NRW-Forums zu vermeiden. Namentlich FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus lehnte eine daraus resultierende Räumung der Obdachlosen-Stelle ab: „Seit 15 Jahren gibt es an Tonhalle und NRW-Forum dieses Phänomen, ohne dass es je zu größeren Problemen gekommen ist, insgesamt lief da alles friedlich.“
Neuenhaus wie auch Grüne und SPD plädieren für eine Beibehaltung der „rheinischen Lösung“. Im übrigen liege das Thema auch eher nicht in der Zuständigkeit des Kulturdezernates – eine Anspielung darauf, dass Sozialdezernent Burkhard Hintzsche vorige Woche die „Räumungszettel“ im Ehrenhof abnehmen ließ und deutlich für eine wohlwollende Grundhaltung gegenüber den betroffenen Wohnungslosen geworben hatte.
Lohe wiederum räumte ein, dass die von NRW-Forum-Leiter Alan Bieber angebrachte Räumungsaufforderungen mit Fristsetzung nicht mit der Stadt abgesprochen waren, der Zeitpunkt mitten im Winter sei überdies sehr problematisch gewesen. Die CDU kritisierte, dass Bieber nicht in den Ausschuss gekommen war, um Nachfragen zu beantworten, Lohe entschuldigte ihn als terminlich verhindert. Bieber habe indes auch schon mit der Obdachlosenorganisation Fiftyfifty unter anderem über eine Benefiz-Auktion gesprochen.
Gleichwohl betonte der Kulturdezernent auch, dass es immer wieder Beschwerden vor allem von älteren Besuchern im Ehrenhof gegeben habe, die sich im Dunkeln dort nicht mehr hintrauten. Lohe: „Ich bin sicher, dass wir eine vernünftige Lösung finden können“