Streit um Veranstaltungsverbot am Flinger Broich führt vor das Verwaltungsgericht
Streit um Veranstaltungsverbot am Flinger Broich führt vor das Verwaltungsgericht.
Düsseldorf. Der Tiefschlag für den Boxring flatterte Ende September per Post ins Haus: Das Bauaufsichtsamt verfügt, dass in der Halle des Vereins am Flinger Broich bis auf weiteres keine Veranstaltungen mehr stattfinden dürfen.
Es heißt, Anwohner hätten sich über den Geräuschpegel aus der Zelthalle beschwert, die der Verein auch für Privatfeiern vermietet. Boxring-Vorstand Dietmar Piepenbrink kann das nicht nachvollziehen: „Welche Anwohner sollen sich beschwert haben? Nebenan sind die Müllverbrennungsanlage, der Schützenplatz und eine Bahnlinie. Allein die Verbrennungsanlage ist nachts sicher lauter, als eine Feier in unserem Zelt.“
Piepenbrink setzte sich zu einem Gespräch mit Bauaufsichts- und Sportamt zusammen, um eine Lösung zu finden. „Da hieß es plötzlich, die Besucher unserer Veranstaltungen müssten vor den Lärmemissionen der Verbrennungsanlage geschützt werden.“ Erstes Resultat des Treffens: Box-Betrieb bleibt erlaubt, für andere Events muss der Boxring eine Sondergenehmigung einholen.
Zudem habe Sportamtschef Udo Skalnik versprochen, der Boxring könne in der Halle weitermachen, bis ein neuer Standort gefunden ist, so Piepenbrink. „Da wir aber von der Stadt nichts schriftlich erhielten, haben wir einen Tag vor Ablauf der Frist Widerspruch gegen die Verfügung eingelegt.“ Ein Rechtsanwalt ist eingeschaltet, die Sache geht vors Verwaltungsgericht. Die offizielle Stellungnahme der Stadt: „Kein Kommentar zu einem schwebenden Verfahren.“
Für den Boxring, ist die Verfügung ein echtes Problem: Die Bezirksmeisterschaften mussten in die Halle des TuS Gerresheim (morgen ab 16 Uhr, Heyestraße 61) verlegt werden. Piepenbrink sagt: „Ohne die Einnahmen aus Veranstaltungen können wir den Laden dichtmachen.“ Ein neuer Standort ist nicht in Sicht. Ursprünglich sollten die Kämpfer in das neu gestaltete Allwetterbad umziehen. Doch dieses Projekt ist wegen zu hoher Kosten erst einmal vom Tisch.
Aktuell ist jedoch die Kaufabsicht der Stadtwerke, für das Gelände, auf dem die Halle steht. Sprecherin Sabine Näckel: „Wir brauchen dringend Platz. Die Verbrennungsanlage platzt aus allen Nähten.“
Das Interesse der Stadtwerke ist lange bekannt. Ein Kaufangebot wurde der Stadt schon übersandt. Den Stadtwerken ist der Knatsch zwischen Stadt und Verein bekannt. Näckel: „Wir hoffen auf eine schnelle Lösung.“ Piepenbrink vermutet: „Die Stadt will uns da weghaben, um verkaufen zu können.“ Doch kampflos wollen sich die Boxer nicht ergeben. Der Gong zur nächsten Runde ertönt vor dem Verwaltungsgericht.