Karneval „Stunk“ steht in den Startlöchern
Düsseldorf · Der Vorverkauf für den „Stunk“ im Capitol beginnt diesmal erst am 11. Januar. Wir haben eine Probe besucht.
Die Proben für den Düsseldorfer Stunk – nicht zu verwechseln mit der Kölner Stunksitzung – laufen auf Hochtouren. Doch ähnlich wie die Kölner ist auch der Neuss/Düsseldorfer Stunk eine kabarettistische aber auch musikalische Alternative zum konventionellen Sitzungskarneval. Mit um die 8000 Zuschauern in beiden Städten – man möchte 2019 die 10 000 knacken – sind die Shows ein absoluter Publikumsmagnet. Die Vorstellungen sind zumeist nach kürzester Zeit ausverkauft.
Das Motto für die karnevalistische Kabarettshow in dieser Session lautet „Rückkehr zum Planet der Jecken – Hoppeditz-Identität“. Wie in den 21 Jahren zuvor – begonnen hat übrigens alles in Neuss –, verpacken die Macher von Stunk ihre satirischen Seitenhiebe auf Gesellschaft und Politik in eine Art Rahmenhandlung. Bei der Show, die ab Mitte Februar 2019 im Capitol laufen wird, spielt das 25-köpfige Team von Stunk mit dem Sujet Zeitreisen. Das Setting: Ein Zeitreisender aus dem Jahr 2111 kommt in unsere Zeit und berichtet, wie schrecklich die Welt in seiner Zeit doch sei. Einzige Hoffnung, dass während der Show ein Kind gezeugt wird, das die Zukunft retten kann: ein „Heilsbringer“. In diese Geschichte lässt sich so manche humoristische, gewiss auch schräge oder auch mal satirisch böse, Szene einflechten.
Das Stunk-Team probte eine Szene zum Pflegenotstand
Bei der Probe zu einer dieser Szenen waren wir dabei und konnten somit einen kleinen Blick hinter die Kulissen der Show wagen. Unter der Regie Martin Maier-Bodes, der zeitgleich Teil des Autorenteams von Stunk ist, probten Harry Heib, Ilva Melchior, Carolin Stähler. Gekleidet in weiße Kittel, mit OP-Hauben versehen, drehte sich bei der kurzen Kabarettnummer alles um den Pflegenotstand. Drei „Düsseldorfer Krankenpfleger“, „direkt aus den Syphilis-Kliniken am Flinger Broich, von der geriatrischen Station Final Destination“, klagen ihr Leid. Mit flottem Wortwitz und einem mehr als ordentlichen Schuss Sarkasmus thematisieren die Drei ganz reale Probleme bei der Kranken- und Altenpflege.
Zunächst wird die gesamte Nummer an einem Stück durchgespielt. Maier-Bode beobachtet aufmerksam, wie die Ensemblemitglieder die einzelnen Passagen der Szene gestalten, wie Pointen ankommen, mit welchem Duktus und welcher Geste dieses oder jenes am besten funktioniert. Nach dem ersten Durchlauf gibt der Regisseur kurzes Feedback. Hier ein bisschen mehr, dort ein Hauch weniger. Bei einer Stelle, wo es heißt, „er ist ja Kassenpatient“, überlegt man kurz, wie man am besten andeuten kann, dass es sich um eine fiktive Figur abseits der Bühne handelt.
Daraufhin folgt der zweite Durchlauf. Allerdings muss man zugeben, dass, wenngleich es eine schöne Idee ist, eine Probensituation vor einer recht großen Presseschar vorzuführen, es doch so wirkt, als wäre unter diesen Umständen ein wirklich ernsthaftes Proben eher weniger möglich. Nun ja. Aber das macht die Idee von den Stunk-Machern, das erste Mal statt einer ganz normalen Pressekonferenz eine Probensituation für die berichtende Zunft zugänglich zu machen, nicht minder charmant und sympathisch.
Neben den ersten Einblicken in die Show gibt es aber auch Organisatorisches zu berichten. Aufgrund von terminlichen Unsicherheiten, diese haben aber weniger mit Stunk selber als mit dem Capitol Theater zu tun – hieß es informell –, kann der Vorverkauf für die Stunk-Shows dieses Mal erst am 11. Januar 2019 um 11.11 Uhr beginnen und nicht wie gewohnt am 11. November.
Die schon jetzt genannten Termine zwischen dem 14. Februar und dem 3. März stehen noch unter Vorbehalt. An welchen der letztendlich zehn bis zwölf Terminen wirklich gespielt wird, soll am 10. Januar abends bekannt gegeben werden. Auf der Seite von Stunk www.stunk.de gibt es hierzu weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit zum Stunk-Newsletter.
Karten gibt es ausschließlich auf der Website des Capitol Theaters: