Tausende Düsseldorfer fürchten, dass ihre Keller wieder volllaufen
Auch Freitag droht wieder Starkregen: Ein Feuerwehrexperte sagt, was man vorher und nachher tun kann.
Düsseldorf. In tausenden Düsseldorfer Wohnhäusern schaut man auch am Freitag mit einem mulmigen Gefühl zum Himmel: Gewitter und Starkregen haben in den letzten Tagen wieder viele Keller vollaufen lassen und die Unwettergefahr ist nicht gebannt, im Gegenteil: auch am Freitag muss in Düsseldorf ab dem Morgen mit Gewittern und starken Regenfällen von bis zu 40 Liter pro Quadratmeter in einer Stunde gerechnet werden. Und der Regen könnte sogar noch schlimmere Wirkung erzeugen als Mitte der Woche, erläutert ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst in Essen der WZ: „Der Regen wird dann wahrscheinlich noch verbreiteter, intensiver und länger anhalten.“ Heißt: Am Freitag dürften wieder tausende Keller unter Wasser stehen, weil die Kanäle die Wassermassen nicht bewältigen und das Wasser zurückläuft.
Am Dienstag rückte die Feuerwehr zu 176 Hochwassereinsätzen in Düsseldorf aus — besonders betroffen waren die nördlichen Stadtteile Kalkum, Kaiserswerth und Unterrath, aber auch Rath und in geringerem Maße Stockum, Mörsenbroich oder im Osten Unterbach. „Wir arbeiten bei eingehenden Notrufen erst die höchsten Wasserstände ab“, sagt Christopher Schuster von der Feuerwehr. Beruhigt sich die akute Notlage, frage man telefonisch bei den noch nicht besuchten Anrufern nach, wie sich die Lage entwickelt hat. Wenn die Kanäle frei sind, läuft das Wasser oft von alleine wieder ab.“
Hier wichtige Tipps zum Umgang und Schutz mit bzw. vor Hochwasser:
Basisschutz: Wertvolle Gegenstände sollte man gar nicht im Keller aufbewahren, alles andere möglichst hoch stellen oder hängen — „insbesondere natürlich jede Elektro-Installation“, sagt Christopher Schuster. Hilfreich gegen leichtes Hochwasser können Sandsäcke sein, die man an Türöffnungen oder Übergängen im Keller platziert, um das Wasser im Zaun zu halten.
Rückstauklappen am Kanalanschluss können ein Vollaufen des Kellers verhindern, sie müssen aber regelmäßig gewartet werden.
Pumpen: Wer immer wieder mal das Wasser im Keller stehen hat, für den lohnt der Kauf einer Tauch- oder Schmutzwasserpumpe, für die man im Baumarkt zwischen 40 und 160 Euro bezahlt. Der Feuerwehrexperte rät dazu, ein langes Stromkabel zu benutzen, damit die Pumpe im Trockenen, stehen kann. Bei richtigem hohem Wasserdruck oder Pegelstand helfen die handelsüblichen Pumpen nicht mehr, dann muss die Feuerwehr mit ihren größeren Gerätschaften ran. Und: Ein paar wenige Zentimeter Wasser bleiben fast immer stehen, weil die meisten Pumpen so flach nicht absaugen können, dann müssen Eimer, Kellen oder Wischtücher den Rest erledigen. Schuster: „Man sollte auch immer vorher wissen, wohin man das Abwasser pumpt.“
Lüften: War der ganze Keller voller Wasser, reicht danach auch gründliches Heizen und/oder Lüften nicht aus. Dann müssen Boden und Wänden professionell getrocknet werden, damit keine Feuchtigkeit tief im Gemäuer bleibt, was zu Schimmelbildung führen kann.
Versicherung: In den meisten Fällen übernehmen Hausrat- oder Haftpflichtversicherung die Schadensregulierung nicht, dafür benötigt man eine extra Elementarschaden-Versicherung. Aber auch die lohnt nur bei sehr kostspieligen Schäden.