Tempo 30 auf der Rethelstraße gefordert

Anlieger der Rethelstraße am Brehmplatz sammeln Unterschriften gegen Auto-Raser.

Düsseldorf. Es ist ein altes Ärgernis auf der belebten Rethelstraße, das regelmäßig auch die Politiker beschäftigt: der Verkehr. In der Bezirksvertretung 2 werden Lösungen für eine bessere Verkehrsführung diskutiert, doch Anlieger äußern zunehmend Unmut über Auto-Raser auf der Einkaufsstraße. Mitarbeiter der Parfümerie Plate haben jetzt eine Unterschriftenaktion gestartet. Sie fordern Tempo 30 oder zumindest einen Zebrastreifen in Höhe des Brehmplatzes.

„Wir haben hier zwei Unfälle beobachtet, da muss gehandelt werden“, sagt Daniela Walter, Initiatorin der Aktion. In mehreren Geschäften liegen die Listen jetzt aus, Mehr als 150 Unterschriften haben die Anlieger schon. Der schnelle Verkehr liege auch an der Straßenführung: „Die Straße ist sehr eng und dann fährt hier noch die Bahn. Ein Zebrastreifen wäre für den Anfang auch eine Lösung.“

Die Listen sollen bald Politikern in der Bezirksvertretung 2 (Flingern/Düsseltal) vorgelegt werden. Die Entscheidung über eine Änderung der Geschwindigkeitsbegrenzung liege beim Amt für Verkehrsmanagement, sagt Bezirksverwaltungsleiter Gerhard Aschendorf. „Im April haben SPD und Grüne einen Antrag für einen Fußgängerüberweg gestellt, der abgelehnt wurde. Die Verkehrsführung gibt eine solche Änderung zunächst nicht her.“

Ähnlich begründet das auch Bezirksvorsteherin Annelies Böcker (CDU): „Ich halte eine Änderung der Geschwindigkeitsbegrenzung für sehr unwahrscheinlich. Es ist eine Hauptverkehrsstraße und wegen der Enge können die Autofahrer eigentlich nicht schneller als maximal Tempo 40 fahren. Manchmal wirkt es auch nur so, als würden sie schnell fahren.“ Das Parken in der zweiten Reihe werde deshalb „geduldet“, sagt Böcker.

Doch die Parkplatzsituation sorgt bei den Anliegern weniger für Unmut. Der zusätzliche Verkehr durch eine Umleitung über die Rethel- und Mülheimer Straße auf die Weseler Straße behindere auch den Kundenkontakt, sagt Richard Gora vom Schreibwarenladen „Wenig“: „Das ist unzumutbar, viele Kunden kommen kaum über die Straße“, sagt er und zeigt seine Unterschriftenliste. „Wir stoßen auf viel Zustimmung.“

In der Bäckerei Cöven liegt die Liste ebenfalls aus. „Ich wohne um die Ecke und vor allem nachts rasen die Autofahrer wie verrückt hier durch“, sagt Janicka Derksen von Cöven. Eine Kundin findet: „Ich habe mich schon fast an die Geschwindigkeit gewöhnt, aber um Kinder und ältere Menschen mache ich mir Sorgen, die müssen ganz schön aufpassen.“

Auf Zustimmung trifft die Aktion bei SPD und Grünen. „Seit Jahren gibt es unzählige Vorschläge für eine Verbesserung. Abgesehen von kleineren Maßnahmen hat sich kaum etwas verändert“, sagt Jens Petring, Grünen-Fraktionssprecher im Bezirk.