Thomas Geisel will Oberbürgermeister in Düsseldorf werden

Düsseldorf. Thomas Geisel wird für die Düsseldorfer SPD 2014 der Spitzenkandidat bei der Wahl des Oberbürgermeisters. Der 49-jährige, aus Baden-Württemberg stammende Vater von fünf Töchtern, lebt seit zehn Jahren in Düsseldorf und ist politisch ein bislang vollkommen unbeschriebenes Blatt in der Landeshauptstadt.

SPD-Chef Andreas Rimkus ist jedoch vollkommen überzeugt von dem Überraschungskandidaten: "Er verkörpert große wirtschaftliche Kompetenz und steht zugleich für das soziale Gleichgewicht in einer stadtgesellschaft", sagte er. Der Jurist Geisel ist ein Managertyp. Nach Stationen bei der Treuhand und Enron in London arbeitet er seit 13 Jahren für Eon-Ruhrgas, war dort zuständig für den gesamten Gaseinkauf mit einem Volumen von acht bis zehn Milliarden Euro.

Sein Vater war SPD-Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg, Geisel selbst trat 1983 in die SPD ein. Sein Hauptziel als Oberbürgermeister von Düsseldorf ist die "professionelle Führung des Konzerns Stadt und seiner Mitarbeiter". Von seinem Gegner, dem Amtsinhaber Dirk Elbers (CDU), hält er nicht viel: "Im Moment läuft bei ihm vieles nach dem Prinzip Pleiten, Pech und Pannen, ja, da ist Unvermögen im Spiel", sagte Geisel und spielte auf die "Feuerwehr-Affäre",den Namensstreit um die Esprit Arena und die Intendantensuche am Schauspielhaus an.

Elbers sei nur "ein Nachlassverwalter seines Vorgängers", der keine eigenen Akzente setze: "Die Stadt lebt zu sehr von ihrer Substanz, das ist riskant." Als weitere Ziele nannte er: Die Infrastruktur der Satdt verbessern, die Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum, eine engere Vernetzung von Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort, aber auch die Förderung weicher Faktoren im Freizeit-, Kultur- und Sportbereich.

Ob er auch im Falle einer Niederlage ins Düsseldorfer Rathaus gehe, ließ Geisel, der zum SPD-Ortsverein Derendorf-Golzheim gehört, offen. Beruflich scheidet er Ende des Monats bei Eon aus, er will nun als selbstständiger Jurist arbeiten.