Gewässerrenaturierung in Düsseldorf Renaturierung der Düssel zeigt bereits erste deutliche Erfolge
Düsseldorf · Die Renaturierung des Flusses zeigt bereits positive Wirkung. Die Pläne für den weiteren naturnahen Ausbau der Düssel werden allerdings kritisiert.
(brab) Die Südliche Düssel ist in den Jahren 2019 und 2020 auf einer Länge von 700 Metern zwischen dem Spaltwerk Höherhof und dem Sandträgerweg naturnah ausgebaut worden. Rund 2,5 Millionen Euro sind in die Renaturierung geflossen, 80 Prozent der Kosten hat das Land übernommen. Nach Beendigung dieses ersten Bauabschnittes wurde eine Beschilderung angebracht, die einzelne Renaturierungselemente erklärt sowie Erläuterungen zu der Steilwand kurz vor dem Sandträgerweg gibt, die als Nistangebot für Eisvögel angelegt wurde. Auch der Steinwall hinter dem Hundeauslaufplatz wird erklärt. Dort wurde ein Lebensraum für wärmeliebende Tiere sowie für Pflanzen geschaffen, die auf steinigen, kargen Böden wachsen.
„Die Flora und Fauna haben sich seit Beendigung der Baumaßnahmen bereits erholt“, sagt Stadtkämmerin Dorothée Schneider. So siedeln sich bereits die ersten ortstypischen Pflanzen- und Tierarten an. Blütenreiche Kräuter an den Böschungen dienen ab dem Frühjahr als Insektenweide. „Allerdings müssen wir unentwegt darauf hinweisen, dass beispielsweise die Eisvogelwand von den Tieren nur angenommen werden wird, wenn Menschen und Hunde sich hier fernhalten und auf dem Weg bleiben. Zum naturnahen Ausbau gehört also immer auch der korrekte Umgang des Menschen mit der Umgebung - darauf weisen die Schilder hin.“
Ab Sommer 2023 ist der
zweite Bauabschnitt dran
Der zweite Bauabschnitt zwischen Sandträgerweg und Kamper Weg ist für Sommer 2023 geplant. Die arbeiten sollen 15 Monate dauern. Rodungsarbeiten sollen allerdings schon in diesem Winter erfolgen. Dabei soll die Düssel, die dort in einem starren, geraden Bett verläuft, wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden – alles unter der Voraussetzung, parallel auch noch den Hochwasserschutz zu verbessern.
Die Vorbereitung des zweiten Bauabschnitts, der rund 3,5 Millionen Euro kosten soll, verursacht in Vennhausen allerdings Ärger. Denn für den Hochwasserschutz soll zusätzlicher Retentionsraum geschaffen werden, also Flächen, auf denen sich Hochwasser ausbreiten kann. Dafür ist das von Anwohnern vielfach gepachtete Grabeland im Gespräch. Diese wollen aber auf eine Nutzung nicht verzichten. Andere Bürger kritisieren, dass die Retentionsflächen bis an ihre Grundstücksgrenzen heranreichen sollen.