Früher hieß der Szene-Laden "Bei Tino's" „Tino’s Bar“: Legende kehrt an die Königsallee zurück
Santo Sabatino öffnete das Lokal an der Kö Freitag zum ersten Mal.
Düsseldorf. Über Jahrzehnte ging die Kö-Prominenz in der legendären Pianobar „Bei Tino’s“ ein und aus. Doch dann musste das exklusive Lokal in der Trinkaus-Passage im Jahr 2012 nach 37 Jahren schließen, weil der gesamte Standort neu gestaltet wurde. Vier Jahre später nun gibt es eine Neuauflage.
Gastronom Santo Sabatino, der bereits mit Erfolg die Restaurants Bocconcino im Hafen und das Rosati in Golzheim betreibt, hat das Projekt an einem neuen Standort realisiert, aus „Bei Tino’s“ ist „Tino’s Bar“ geworden. Direkt neben dem Hotel Intercontinental will er an der Königsallee Nummer 59 an die gehobene Genusskultur von damals anknüpfen: „Es ist ein schweres Erbe, das neue Tino’s vernünftig weiter zu betreiben“, sagte Sabatino Freitag. „Es wird uns nicht gelingen, das nachzumachen. Aber wir sind von dem Konzept überzeugt“, fügte er hinzu.
Unterstützung bekommt Sabatino von Vittorio Bazzo, dem ehemaligen Betreiber und Gesicht der kultigen Pianobar: „Vittorio hat uns sehr bei der Realisierung geholfen.“ Persönlichkeiten wie Graf Lambsdorff, Berthold Beitz, Friedrich Karl Flick, Jörg Immendorff, Josef Klüh und Roberto Blanco waren seinerzeit Stammgast bei Tino’s. „Ich weiß nicht, ob wieder Stars und Sternchen zu unseren Gästen gehören werden, das Publikum muss sich erst noch entwickeln“, so Sabatino.
Ebenso die Musik: Freitags wird Daniel Hallgrimson von der Düsseldorfer Live-Band „Fresh Music Live“ das Musikprogramm für das junge und junggebliebene Publikum gestalten, an den übrigen Tagen wird es ab 19 Uhr Piano-Musik geben. Anders als im alten Tino’s wird es in der neuen Bar mit einer Fläche von 350 Quadratmetern Gastronomie geben. Antonio Sancillo, bislang Küchenchef im Rosati, kocht jetzt in Tino’s Bar italienisch-mediterran. Über 50 Sitzplätze verfügt das Restaurant, zusätzlich 50 Plätze gibt es im Lounge-Bereich. Bei gutem Wetter können 40 Gäste auf der Terrasse mit Blick auf die Kö Platz nehmen.
Ob für einen schnellen Espresso, zum Lunch oder abendlichen Dinner, Tino’s Bar hat zunächst sechs Tage die Woche ab 12 Uhr geöffnet, ab Anfang 2017 dann auch sonntags. Für Nachtschwärmer gibt es am späten Abend eine Snackkarte, Kaviar und feines Fingerfood. Die Inneneinrichtung ist eine Mischung aus Retro und Moderne und verleiht der Bar einen eleganten Charme.
Vittorio Bazzo, der sich vier Jahre lang nach Schließung seiner Bar voll und ganz dem Familienleben gewidmet hatte, wird auch regelmäßig ins neue Tino’s kommen: „Ich bin ein Nachtmensch. Auch wenn ich persönlich keine Kraft mehr hatte, dieses Projekt zu stemmen, bin ich froh, dass der Name und die Bar weiterleben und ich will dabei sein.“ An den Erfolg glaubt er: „Es gibt keine schlechten Läden, nur schlechte Wirte“, ist seine Devise.