Tonhalle verdreifacht Angebot für Jugendliche

Die Zahl der Besucher wächst, das Publikum wird zunehmend jünger.

Düsseldorf. „Ich liebe Musik, aber ich hasse Konzerte“, sagt Schauspieler und Kabarettist Christian Ehring, der seit dieser Saison in der Tonhalle die sonntägliche Reihe „Sonnenwind“ moderiert und kabarettistisch aufheitert.

Ihn spreche das Hehre der Musik zwar an, doch müsse ein Konzertbesuch ja nicht unbedingt einem Kirchgang gleichen. Genau an diesem Zwiespalt zwischen Freude an der Musik und Ablehnung des streng ritualisierten Konzertbetriebs will die Tonhalle ansetzen und neue Besuchergruppen für sich gewinnen.

Besonders gut geklappt habe das bereits bei den Konzerten für Kinder und Jugendliche. „Die erfreuen sich eines dramatischen Zuspruchs“, sagt Tonhallen-Intendant Michael Becker. Leider habe das Angebot die enorme Nachfrage nicht ganz abdecken können. Viele Jugendkonzerte seien extrem früh ausverkauft gewesen.

So verdreifache man jetzt die Kapazität von 37 auf mehr als 100 Veranstaltungen. Steigende Besucherzahlen verbuchen auch die traditionellen zwölf Symphoniekonzerte („Sternzeichen“). Verbuchten die im Jahr 2008 noch 42 869 Konzertbesucher, liegt die Marke in der laufenden Saison nun bei 47 275 — eine Steigerung von mehr als zehn Prozent.

Zu den großen Schwerpunkten der kommenden Saison gehört die Fortsetzungen des Mahler-Liederzyklus’ unter der Leitung von Generalmusikdirektor Andrey Boreyko. Zu hören sind etwa das „Lied von der Erde“ mit Robert Dean Smith (Tenor) und Markus Eiche (Bariton) und die „Kindertotenlieder“ mit Thomas Quasthoff (Bariton).

Dank des Gastdirigats des Rheinopern-GMD Axel Kober ist auch eine Symphonie im Saison-Programm, die Vierte, die mit einem Satz für Solosopran und Orchester endet. Die 21-jährige Kölner Gesangsstudentin Anna Lucia Richter, die im September Mitglied des Opernstudios der Rheinoper wird, übernimmt diesen Part.

Der Freundeskreis der Tonhalle, der jedes Jahr für eine „Sternstunde“ Geld bereitstellt, ermöglicht am 11. Februar 2012 ein Gastspiel mit dem New York Philharmonic Orchestra mit dem Superstar-Pianisten Lang Lang.