Düsseldorf/Krefeld Toter im Schlosspark: Täter bekommt lebenslänglich
Ein 33-Jähriger war gefesselt und erstochen worden. Alexander F. nahm das Urteil regungslos hin.
Düsseldorf. Es war ein grausiger Fund, den ein Spaziergänger vor drei Jahren im Schlosspark Eller machte. Sein Hund hatte zunächst einen abgetrennten Fuß entdeckt, kurz danach wurde die bereits skelettierte Leiche eines 33-jährigen Russen gefunden. Am Montag wurde sein Landsmann Alexander F. dafür zu lebenslanger Haft verurteilt. Der 43-Jährige verbüßt bereits eine achtjährige Gefängnisstrafe, weil er in Benrath ein Maklerehepaar mit einem Messer attackiert hatte.
Als die Leiche gefunden wurde, saß Alexander F. bereits wegen des Überfalls in Untersuchungshaft. Er hatte im ersten Prozess bestritten, den 33-Jährigen getötet zu haben. Das Gericht hielt seine Schuld allerdings für erwiesen.
Alexander F. war nicht nur mit dem Auto des Toten unterwegs. Er hatte auch mit der EC-Karte des Opfers kleinere Geldbeträge abgehoben. In dem Wagen waren außerdem Blutspuren des 33-Jährigen gefunden worden.
Verurteilt wurde der Russe allerdings nichts wegen Mordes, sondern wegen Totschlags. Staatsanwalt Christoph Kumpa wollte nicht ausschließen, dass der Tat ein Streit vorausging. Er betonte allerdings, Alexander F. sei eine „massive Gefahr für die Allgemeinheit“.
Wie der Vorsitzende Richter Rainer Drees ausführte, bleibe das Motiv der Tat unklar. Das Geschehen habe sich aber sehr nach einem Mordmerkmal bewegt. Ein Gutachter hatte festgestellt, dass der 33-Jährige zunächst gefesselt wurde. Damit sei das Opfer wehrlos gewesen, als der Täter zustach.
Verurteilt wurde Alexander F. auch noch zu einer Geldstrafe von 120 Euro, weil er im Gefängnis zwei Justizangestellte bedroht hatte. Der 43-Jährige nahm die Entscheidung des Gerichtes ohne jede Regung entgehen. Gegen das Urteil des Landgerichtes kann Revision eingelegt werden.