Düsseldorf Trinker, Glasscherben und Dreck: Ärger um den Oberbilker Markt

Eine neue Sitzskulptur lockt Trinker an und sorgt für Unmut bei den Anwohnern.

Düsseldorf: Trinker, Glasscherben und Dreck: Ärger um den Oberbilker Markt
Foto: (2) David Young

Düsseldorf. Am 1. Juni hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel den Oberbilker Markt offiziell eröffnet. Nach sieben Jahren Planung und etlichen Possenspielen um die Finanzierung des 2,4 Millionen Euro teuren Platzes war er fast fertig gestellt. Aber eben nur fast, denn es fehlten noch die Bänke und eine Sitzskulptur. Diese sollte die Form einer Eisenbahn bekommen und auf dem Stadtteilplatz an die Geschichte Oberbilks als Standort für die Stahlproduktion erinnern.

Düsseldorf: Trinker, Glasscherben und Dreck: Ärger um den Oberbilker Markt
Foto: MZ

Diese Sitzskulptur wurde am vergangenen Mittwoch installiert und schon regt sich großer Widerstand. Trinker belagern die Flächen und nutzen sie, um ihre Flaschen abzustellen. Zudem eignet sich die Kistenform hervorragend als Unterschlupf, um gegen den Regen geschützt zu sein.

Wolfgang Seeliger arbeitet in der Polizeiwache am Oberbilker Markt: „Eigentlich sollte hier doch eine bespielbare Fläche geschafften werden, wo sich auch Kinder vergnügen und mit dem Ball spielen können. Und den Sinn dieser Skulptur habe ich daher überhaupt noch nicht erkennen können.“

„Nachdem die Pläne vorgestellt wurden und hier von einer Art Lokomotive gesprochen wurde, die auch als Spielgerät genutzt werden kann, war ich damit einverstanden“, sagt Apothekerin Barbara Schöpp, die vor vielen Jahren eine Arbeitsgemeinschaft zur Umgestaltung gegründet hat, „doch mit dem, was nun hier auf dem Platz steht, bin ich gar nicht einverstanden.“

Schon jetzt ist der Boden mit Glasscherben übersät, die sich in den weichen Untergrund drücken und sich nur ganz schwer beseitigen lassen. Außerdem fehlen immer noch die Abfallbehälter. „Für ältere Menschen und Kinder ist dieser Platz nicht geeignet“, stellt die Apothekerin fest.

„Als ich das Ding zum ersten Mal gesehen habe, musste ich laut lachen und habe mich auch gefragt, ob wir hier veräppelt werden sollen“, sagt Kurt Barb, Inhaber der Gaststätte Kupe, von der aus man einen guten Blick auf die Skulptur hat. „Von meinen Gästen kommt auch viel Häme. Außerdem ist hier Ärger vorprogrammiert, wenn hier die Kinder spielen und auf die Trinker treffen werden.“