Trinkwasser für jedermann — kostenlos am Rheinufer
Die Stadtwerke haben einen Brunnen in der Nähe des Rheinturms aufgestellt. Bewährt er sich, sollen in nächster Zeit weitere folgen.
Düsseldorf. Kaum zeigt sich der Sommer von seiner schönen Seite, tummeln sich am Rheinufer wieder zahlreiche Jogger, Radfahrer, Skater und Spaziergänger. Das sonnige Wetter sorgt aber nicht nur für gute Laune bei Düsseldorfern und Touristen, es macht auch durstig. So standen die, die keine Getränke bei sich haben, in der Vergangenheit vor einem Problem. Das nächste Büdchen ist weit, von einem Supermarkt ganz zu schweigen.
Seit Dienstag ist das anders. Nun steht am Parlamentsufer in der Nähe des Rheinturms ein öffentlicher Trinkwasserspender der Stadtwerke. Der Brunnen soll jedes Jahr in der frostfreien Zeit — von April bis Oktober — 24 Stunden am Tag laufen. Das Wasser zapft der Brunnen von der gewöhnlichen Leitung ab. Es hat also dieselbe Qualität wie das, das zu Hause aus dem Hahn kommt.
Der neue Brunnen ist zwar bereits der dritte seiner Art im Stadtgebiet, allerdings der erste an einem Ort mit vielen Passanten. Die beiden bereits vorhandenen Wasserspender befinden sich an den Wasserwerken Am Staad und Flehe. Neben den Dreien wird in Kürze ein weiterer auf dem Hammer Deich, direkt gegenüber der Einmündung der Blasiusstraße in die Straße Am Sandacker, in Betrieb genommen — und dürfte ebenfalls Radler, Jogger und Spaziergänger erfreuen.
Kaum sprudelte es gestern aus dem Brunnen am Parlamentsufer, zog er auch gleich die ersten Menschen an. „Ich finde die Einrichtung super. Solange der Brunnen sauber bleibt, ist er eine Bereicherung“, sagt Carolin Wobben. Die Düsseldorferin verbringt ihre Mittagspausen gern auf den Wiesen neben dem Landtag. Nun hat sie dort das, „was es in anderen Ländern schon seit Jahren gibt und hier gefehlt hat“, freut sich die 31-Jährige.
Ähnlich positiv sind die Reaktionen von Familie Khalil. Die Düsseldorfer spazieren häufig mit den Kindern am Rhein entlang. „Wir haben eigentlich immer etwas für die Kinder dabei, aber wenn die Getränke doch mal zu Ende gehen, werden wir das Angebot sicher nutzen“, sagt Sedo Khalil. Ihr Mann Samir ist sich ebenfalls sicher, dass der Brunnen gut angenommen wird: „Hier gibt es so viele Familien mit Kindern, Jogger und Radfahrer.“
Reaktionen, die sich Stadtwerke-Vorstand Rainer Pennekamp gewünscht hat. Rund 10 000 Euro investiert das Unternehmen in jeden Wasserspender. Die Kosten für die Abwasseranschlüsse in Höhe von 11 000 Euro sowie die Pflege der Umgebung übernimmt die Stadt.
Eventuell könnten in den kommenden Monaten noch weitere Brunnen im Stadtgebiet hinzukommen. „Wir sehen diesen Brunnen als Test. Wenn er sich bewährt, weiten wir das Programm aus“, sagt Rainer Pennekamp. Damit meint er allerdings nicht so sehr die Nutzung, die ohnehin nicht zu überwachen sei. „Es geht vielmehr um hygienische und optische Gesichtspunkte. Wenn hier alles sauber bleibt, ist das für uns ein Erfolg.“