Mit dem Fahrrad auf den Spuren der Düssel

Die Stadt hat einen 27 Kilometer langen Rundkurs entlang des Flüsschens ausgearbeitet.

Düsseldorf. Eine Radtour zurück zu den Wurzeln der Stadtentwicklung. Immer entlang der Düssel, der Namensgeberin der Landeshauptstadt. So verläuft die neue und neunte Radroutenempfehlung der Stadt für alle Freunde des Drahtesels. Die Tour D9 ist mit einer Gesamtstrecke von 27 Kilometern die längste unter allen Routenvorschlägen. Oberbürgermeister Dirk Elbers hat die neue Broschüre am Montag vorgestellt und ein sechs Kilometer langes Teilstück der Strecke vom Volksgarten bis zum Burgplatz auch gleich selbst getestet.

„Die Tour entlang der Düssel, die mit ihren einzelnen Armen seit Jahrhunderten unser Stadtbild prägt, ist sehr abwechslungsreich“, sagt Elbers. Und in der Tat: Das Stück, auf dem der Oberbürgermeister selber in die Pedale tritt, bietet landschaftliche Idylle auf der Strecke durch den Volksgarten. Weniger naturverbunden führt der Weg aber auch durch Bilk, Unterbilk und durch die Carlstadt. Denn: Teilweise fließt die Düssel unterirdisch durch die Stadt.

Eigentlich beginnt der Rundkurs auf der Rheinuferpromenade, wo die Innere Südliche Düssel, einer der vier Mündungsarme, in den Rhein fließt. Weiter geht es durch den Park der NRW-Bank, am Polizeipräsidium vorbei über Konkordia- und Bachstraße zur Karolingerstraße, wo die Düssel offen fließt. Danach geht es zum Gelände der Bundesgartenschau bis zur Mündung von Esels- und Hoxbach. Nach Karlsruher Straße und Vennhauser Allee taucht die Düssel zwischen Josef-Wilbert-Straße und Krippstraße wieder auf, wo sie Ende der 80er Jahre renaturiert wurde. Man folgt ihrem Lauf vom Spaltwerk Höherhof, wo sich der Bach aus dem Kreis Mettmann kommend in den nördlichen und südlichen Arm teilt — und von dort bis zum Spaltwerk an der Heinrichstraße, dann durch den Zoopark. Teils offen, teils verrohrt fließt das Flüsschen durch Derendorf zum Jacobipark und über den Hofgarten zur Landskrone. Ziel der Tour ist wieder die Altstadt.

In den ersten acht Broschüren gibt es viele Infos zu Verkehrsregeln und Sicherheit auf dem Fahrrad. Im Tour D9-Plan wurde darauf verzichtet. Stattdessen gibt es zahlreiche Infos zur Geschichte des „Systems Düssel“. „Alle neun Touren sind ein wichtiger Beitrag zur Förderung des Radverkehrs in unserer Stadt. Ziel ist es, das Fahrrad als alltägliches Verkehrsmittel zu stärken“, sagt Dirk Elbers. Vom neuen Routenplan wurden 15 000 Stück gedruckt. Die Idee der Stadt wurde gut angenommen.

Horst Mehnert ist am Montag das erste Teilstück mitgefahren. „Eine sehr schöne Route ist das“, findet er. Im Gegensatz zum OB verzichtet der 79-Jährige auf ein Fahrrad mit Unterstützung durch einen kleinen Motor. „E-Bikes sind nichts für mich“, sagt er. Er ist im Training, denn er fährt jeden Tag mit seinem Rad durch die Stadt. „Ich habe zwar auch ein Auto, aber das Benzin ist mir zu teuer. Da bleibe ich lieber bei meinem Fahrrad.“ Bald will er die komplette Tour an der Düssel entlang fahren. Die Distanz von 27 Kilometern schreckt den Rentner nicht ab.