Umzug Bücherei: Geisel blitzt ab
Die Vorlage zum Umzug sollte heute im Ausschuss behandelt werden. Politik fordert Nachbesserungen.
Düsseldorf. Das seit mindestens sieben Monaten geplante neue Bücher- und Kultuzentrum in der alten Postzentrale am Konrad-Adenauer-Platz kommt nicht voran. Nicht einmal der Bedarfsbeschluss liegt vor. Eine erste Version vom letzten Oktober musste die Verwaltung zurückziehen, die Ersatzvorlage wurde im April zunächst mehrfach verschoben — und liegt jetzt wieder auf Eis.
Wie berichtet, soll vor allem die Zentralbücherei vom Bertha-von-Suttner-Platz auf die andere Seite des Hauptbahnhofes umziehen, weil sie dort deutlich mehr Platz bekäme. Mit der Bücherei sollten weitere Institutionen in dem wuchtigen Bau Räume beziehen: Schulverwaltungsamt, Stadtarchiv, eventuell auch Teile des Theater- und Stadtmuseums oder des Heine-Instituts. Später kam das Forum Freies Theater (FFT) dazu, dann hieß es, das FFT solle eher zum Suttner-Platz ziehen. Letztlich blieben alle Planspiele unausgegoren. In der letzten Woche versuchte OB Thomas Geisel, eine neue Vorlage der Politik schmackhaft zu machen.
Das Schriftstück soll dieses Mal nicht in der zuständigen Verwaltung, sondern im Büro des Oberbürgermeisters fertig gestellt worden sein. Jedoch kam dieser damit gar nicht erst auf die Tagesordnung des Kulturausschuss, wie er es ursprünglich vorgehabt hatte. Er blitzte erst einmal ab. Auch weil er zusätzliche 300 000 Euro an Planungsmitteln haben wollte, womit unter anderem externe Gutachten zur genauen Flächennutzung im „Kap 1“, aber auch im Komplex am Suttner-Platz eingeholt werden sollen. „Im Grundsatz sind wir alle für den neuen Standort, aber zunächst brauchen wir eine Wirtschaftlichkeitsberechnung“, sagt Manfred Neuenhaus (FDP). Auch CDU-Fraktionsgeschäftsführer Christian Zaum vermisst vor allem, „dass die Stadtspitze endlich klipp und klar sagt, was genau am Adenauer-Platz und was in den dafür geräumten Gebäuden geschehen soll“.