Ungewisse Zukunft für E-Plus-Mitarbeiter
Nachdem Brüssel die Fusion genehmigt hat, wissen 1400 Angestellte noch nicht, wie es weitergeht.
Düsseldorf. Ein Jahr haben die rund 1400 E-Plus-Mitarbeiter in Düsseldorf auf ein ganz anderes Zeichen aus Brüssel gehofft als jenes, das schließlich am Mittwoch kam. Die EU-Kommission hat für eine milliardenschwere Übernahme von E-Plus durch den Mobilfunkriesen Telefónica mit der Marke O2 grünes Licht gegeben. Was aus den Mitarbeitern wird, ist völlig unklar.
„Erst einmal passiert nichts. Die Fusion ist genehmigt, der Deal aber nicht geschlossen. Das wird erste Mitte August geschehen. Dann gibt es erste Hinweise, wie es weitergeht“, heißt es bei Verdi. Die Erfahrung zeige allerdings, dass eine Fusion noch nie der Belegschaft gedient hat.
Verdi betont: Die Fusion betrifft nicht nur die E-Plus-Belegschaft, sondern auch die Telefónica-Mitarbeiter. „Nach einer Fusion werden alle Mitarbeiter in einen Topf geworfen.“ Dass der bisherige E-Plus-Chef Thorsten Dirks an die Spitze des Mobilfunkriesen rückt, kann auch kein Hinweis darauf sein, welche Belegschaft mehr zu befürchten hat.
Für die Gewerkschaft sind bisher noch alle Möglichkeiten offen. Es könnten ganze Standorte geschlossen werden, es wäre aber auch denkbar, dass Abteilungen zusammengelegt werden. Eine weitere Möglichkeit ist der Ausbau des Mobilfunkanbieters. „Dann wäre es zum Beispiel möglich, dass die Mitarbeiter bleiben könnten. Sie müssten sich allerdings umorientieren, was ihre Aufgabengebiete betrifft“, so ein Sprecher.
Es steht also alles noch in den Sternen an der E-Plus-Straße — auch der Straßenname. Dieser würde geändert werden, wenn Telefónica mit dieser Bitte an die Stadt herantreten würde. Eine Telefónica-Straße oder der O2-Weg sind aber unwahrscheinlich. „Bisher gibt es seitens der Stadt keine Verpflichtung, den Namen zu ändern. Sollte das Unternehmen auf uns zukommen, würden wir uns aber bemühen, gemeinsam einen neutralen Namen zu finden“, sagt Andrea Blome, Leiterin des Amtes für Verkehrsmanagement. Ist dann ein neuer Name gefunden, muss — wie bei allen Straßennamen — der Rat entscheiden.