Uni-Klinik baut in Äthiopien
Die Spende eines Düsseldorfer Unternehmers macht den Bau eines Forschungszentrums für Tropenmedizin in Afrika möglich.
Düsseldorf. Tropenkrankheiten sind kein Phänomen, das Halt vor Landesgrenzen macht. Tourismus und Migration importieren Tuberkulose, Fieber und Infektionen längst auch nach Deutschland. Für Experten steht deshalb fest: Es wird immer wichtiger, Forschung im Bereich der Tropenmedizin auszubauen und zu fördern. Mit dieser Motivation verhilft der Unternehmer Wolfgang Hirsch der Uni-Klinik jetzt zu einer neuen Einrichtung:
Seine Spende ermöglicht die Gründung des "W.Hirsch Institute für Tropenmedizin" mit Standort an der Adama Universität in Asella, einer Stadt im Herzen Äthiopiens. Unter Leitung zweier Düsseldorfer Ärzte sollen dort deutsche und äthiopische Ärzte ausgebildet, die Erforschung von Tropenkrankheiten gefördert und der Wissensaustausch zwischen beiden Ländern unterstützt werden.
Gerade ein Jahr ist es her, dass Professor Dieter Häussinger, an dessen Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie das neue Institut angebunden ist, selbst zu Besuch in Asella war. "Die Adama University ist eine Universität nach deutschem Vorbild und sehr stabil", erläutert Häussinger die Wahl des Standortes. Nach Absprache mit dem Präsidenten der Universität, Professor Herbert Eichele, war der Entschluss schnell gefasst, das Institut in Asella zu errichten.
Als Sponsor erklärte sich Wolfgang Hirsch bereit, der sich von Häussingers Begeisterung anstecken ließ und 120.000 Euro für das Projekt zur Verfügung stellte. "Äthiopien ist die Wiege der Menschheit und gleichzeitig eins der ärmsten Länder der Erde", sagt der 71-Jährige. Von dem Projekt, das nun in den Startlöchern steht, profitierten beide Seiten, sowohl die Adama Universität als auch die Heimatuniversität in Düsseldorf.
Mit dem Betrag wird der Bau des Institutsgebäudes finanziert, für Unterkünfte und Möbel, Personal sowie anfallende Folgekosten ist die Adama University verantwortlich.
"Wir sind auch noch immer auf der Suche nach Spendern und Sponsoren, um Apparate anschaffen zu können", berichtet Häussinger. Dafür werden insgesamt noch Kosten von mindestens 100.000 Euro anfallen. Die Erfahrung stimmt Häussinger dennoch zuversichtlich: "Wir sind bisher überall auf offene Türen gestoßen."
Die Uni-Klinik wird nach eigenen Angaben mit dem neuen Institut zu einer der wenigen Institutionen Deutschlands zählen, die über eine solche Außenstelle in Afrika verfügen und damit besonders effektiv Ergebnisse in der Tropenmedizin erzielen können. "Uns ist dabei sehr wichtig, dass wir uns von den Äthiopiern lenken lassen und auf ihre Probleme hören", betont Häussinger.