Vater beißt Tochter: Haft auf Bewährung

Monteur hatte 15-Jährige mit dunkelhäutigem Freund gesehen.

Düsseldorf. Vor sieben Jahren starb die Mutter einer 15-jährigen Schülerin. Seitdem ist in der Familie nichts mehr, wie es war. Die Eltern der Toten haben das Sorgerecht für das Mädchen und den jüngeren Bruder. Der Vater, ein 56-jähriger Reifen-Monteur, darf seine Kinder nicht einmal mehr sehen. Doch am 31. August 2013 kam es in der U-Bahn zu einer verhängnisvollen Begegnung. Die Schülerin war mit ihrem zwei Jahre älteren Freund unterwegs, einem Farbigen. Dies brachte den Reifen-Monteur so in Rage, dass er völlig ausrastete.

Wegen Körperverletzung und Nötigung musste er sich am Montag vor dem Amtsgericht verantworten. Die 15-Jährige hatte ausgesagt, dass ihr Vater sie so fest in die Oberlippe gebissen habe, dass die Wunde blutete. Außerdem habe er sie an den Haaren gezogen und geschlagen. Schließlich drohte er ihr angeblich, sie „neben das Grab ihrer Mutter zu legen“, wenn sie etwas von dem Vorfall am Oberbilker Markt erzähle.

Doch das Mädchen erstattete Strafanzeige. Der 56-Jährige bestritt die Vorwürfe. In den vergangenen Jahren gab es erbitterte Auseinandersetzungen vor dem Familiengericht. Weil der Reifen-Monteur seine Kinder geschlagen haben soll, wurde ihm der Kontakt verboten. Die Schülerin sei ängstlich gewesen, als sie ihren Vater sah, sagte der Freund aus. Der Mann habe von seiner Tochter gefordert, den Kontakt zu dem 17-Jährigen abzubrechen.

Unter Ausschluss der Öffentlichkeit sagte das Opfer aus. Der Richter hatte keinen Zweifel, dass die Aussage der Wahrheit entspricht. Der Vater wurde zu vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.