Düsseldorf Verdacht auf Blindgänger am Flughafen

Entschärfung in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch möglich.

Ein Radlader schüttet am auf dem Flughafen in Düsseldorf ein Erdloch zu, in dem eine Weltkriegsbombe unschädlich gemacht wurde. Eine 125-Kilo-Bombe auf dem Gelände des Flughafens Düsseldorf hatte im November kurzzeitig den Flugbetrieb lahmgelegt. Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg mit einem gefährlichen Säurezünder wurde von Experten kontrolliert zur Explosion gebracht. Archivfoto.

Foto: David Young

Düsseldorf. Erneut werden an zwei Stellen im Düsseldorfer Erdreich Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg vermutet. Diesmal liegen die Verdachtspunkte auf dem Flughafengelände. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch sollen die betroffenen Areale freigelegt werden. Die Gegenstände, die bei Sondierungsarbeiten als Verdachtspunkte aufgefallen waren, liegen zwischen 1,5 und 5,5 Meter tief im Boden. Die Schachtungen beginnen am Dienstag, 16. Februar, 12 Uhr. Erst nach dem Abschluss der Arbeiten steht fest, ob es sich bei den sondierten Gegenständen tatsächlich um Bombenblindgänger handelt.

Sollte sich der Verdacht eines Bombenblindgängers bestätigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

Bombe mit Langzeitzünder

Verfügt die Bombe über einen Langzeitzünder (Säurezünder) werden die Mitarbeiter des Kampfmittelbeseitigungsdienstes die Bombe am Dienstag, 16. Februar, ab 23.30 Uhr entschärfen — gegebenenfalls auch sprengen.

Bombe mit Aufschlagzünder

Ist die Bombe mit einem Aufschlagzünder versehen, wird die Entschärfung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst ebenfalls ab 23.30 Uhr vorgenommen.

Fünf-Zentner-Bombe

Handelt es sich um eine Fünf-Zentner-Bombe, so bleiben die Auswirkungen gering. Im 500-Meter-Radius um die Fundstelle sind keine Menschen gemeldet. Betroffen sind jedoch Mitarbeiter des Flughafens und möglicherweise Gäste des Maritim Hotels. Die verkehrlichen Auswirkungen sind eher gering. Der Flugbetrieb am Flughafen ist um 23 Uhr eingestellt. Die Zu- und Abfahrt zum Flughafen wird durch Straßensperrungen behindert.

Zehn-Zentner-Bombe

Falls eine Zehn-Zentner-Bombe gefunden werden würde wären bis zu 3.200 Bewohner im Gebiet ab der Frachtstraße im Norden bis zum Starenweg im Süden und im Westen von der Flughafenstraße bis zum Kieshecker Weg im Osten betroffen. Sie müssten während der Zeit der Entschärfung in ihren Häusern bleiben. Auch die betroffenen Straßen werden in diesem Fall gesperrt. Zudem müsste während der Zeit der Entschärfung auch die Autobahn 44 komplett gesperrt werden.

Betreuungsstelle

Eine Betreuungsstelle für Menschen, die während der Entschärfung keine andere Möglichkeit zum Verbleib haben, wird am Flughafen-Fernbahnhof, am Ende der Frachtstraße/Ahrensplatz, eingerichtet. Betroffene Anwohner Im Falle einer Entschärfung werden die Betroffenen informiert. Sowohl der Flughafen als auch der Krisenstab der Stadt haben sich auf diese Situation vorbereitet.

Gefahrenbereiche A und B

Im Gefahrenbereich A darf sich während der Entschärfung niemand aufhalten. Menschen werden evakuiert. Je nach Größe des gefundenen Kampfmittels gilt ein Radius von 250 Meter (Fünf-Zentner-Bombe) oder 500 Meter (Zehn-Zentner-Bombe) als Gefahrenbereich A. Im Gefahrenbereich B gilt so genanntes luftschutzmäßiges Verhalten. Menschen, die innerhalb dieses Gefahrenbereiches wohnen, müssen in Gebäuden bleiben und sollten sich nicht unmittelbar hinter Fensterscheiben aufhalten. Je nach Größe des gefundenen Kampfmittels gelten üblicherweise Radien von 500 und 1.000 Metern um den Fundort.

Flugpassagiere

Ab 23 Uhr ruht der Flugbetrieb, gestartet wird planmäßig bis 22 Uhr, gelandet bis 23 Uhr. Fluggäste, die nach 22 Uhr landen, sollten das Flughafengelände zeitnah verlassen.

Gefahrentelefon

Das Gefahrentelefon der Feuerwehr ist ab sofort unter der Telefonnummer 3 889 889 geschaltet. Betroffene erhalten dort weitergehende Informationen.