Verkehrsclub für Dieselfahrverbot
VCD macht konkrete Vorschläge zur aktuellen Debatte um Luftqualität und Diesel-Skandal: Rad-Hauptrouten und mehr Nahverkehr.
Düsseldorf. Iko Tönjes, Vorsitzender des Verkehrs-Clubs Deutschland (VCD), will endlich vorwärtskommen. Nicht nur heiße Luft reden in Sachen Düsseldorfer Luftqualität, sondern auch handeln, lautet seine Devise. Und deswegen haben er und seine Kollegen des VCD zur aktuellen Debatte um Luftqualität und Diesel-Skandal nicht nur eine klare Meinung, sondern machen auch konkrete Vorschläge.
Eine Zwölf-Punkte-Liste, kurzfristig in ein bis drei Jahren umsetzbar, soll schnell auf die Agenda: ob in die Arbeitsgruppe „Luftreinhaltungsplan“, zur Stadtspitze, Ratspolitikern oder Rheinbahn. Das hat für Tönjes und sein Team oberste Priorität.
Er erklärt: „Auf Bundesebene wird viel gesprochen, aber wir konzentrieren uns auf Düsseldorf. Wie können sich die Menschen anders fortbewegen? Welche nachhaltigen Lösungen gibt es, um die Luftqualität verbessern?“ Durchgängige Fahrrad-Hauptrouten durch die City, Ausbau des lokalen und regionalen Nahverkehrsangebots, Aufwertung von Bahnhöfen und die Einführung einer kostenpflichtigen Gesamtparkzone für die City sind nur einige Vorschläge, die auf der Liste stehen.
Ganz weit oben jedoch steht unter Punkt 2 die sogenannte „Einfahrts-Steuerung“: „Mit zeitlichem Vorlauf wird die Umweltzone auf die zu schaffende blaue Plakette oder alternativ ein Dieselverbot ausgerichtet. Die Kontrollen sind zu intensivieren, auch im ruhenden Verkehr.“ Heißt übersetzt: Würde es dazu kommen, hätte dies gravierende Auswirkungen.
Laut Tönjes gibt es in Düsseldorf rund 116 000 Dieselfahrer. Diese wären durch diese Maßnahme praktisch ausgebremst, die Pendler sind da noch nicht einmal enthalten. Für Iko Tönjes ist das natürlich keineswegs ein langfristiges Ziel. „Deswegen suchen wir ja nach Alternativen und überlegen, was wir alle tun können“, betont er und wünscht sich durch die Zwölf-Punkte-Liste eine Diskussion auf allen Ebenen. Von der Stadt sei auf jeden Fall zu wenig gekommen.