Plätze in Düsseldorf Einwohner wollen schönen Kirchplatz

Düsseldorf · Nach dem Vorbild der Herz-Jesu-Kirche soll nun auch der Vorplatz der St.-Adolfus-Kirche einladender gestaltet werden. Die Bezirksvertretung 1 hat die Verwaltung gebeten, diesbezüglich Kontakt mit der Kirche aufzunehmen.

Die St. Adolfus-Kirche an der Kaiserswerther Straße wurde 1904 eingesegnet. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie fast vollständig zerstört.

Foto: Marc Ingel

Mit viel Mühe und nicht unbeträchtlichen finanziellen Mitteln hat die Katholische Kirchengemeinde Derendorf-Pempelfort den Vorplatz der Herz-Jesu-Kirche an der Roßstraße in Derendorf neu hergerichtet. Aus der ungepflegten Rasenfläche und dem ramponierten Asphalt wurde ein Ort, an dem man gerne verweilt, der die gesamte Roßstraße aufwertet. Und das weckt offenbar Begehrlichkeiten, denn Anwohner der katholischen St. Adolfus-Kirche an der Kaiserswerther Straße hätten vor dem Gotteshaus auch gerne so einen schönen Platz und haben sich mit ihrem Wunsch an die CDU im Stadtbezirk 1 gewandt.

Ein entsprechender Antrag wurde in der Bezirksvertretung 1 dann auch bei vier Enthaltungen einstimmig beschlossen. Demnach soll die Verwaltung nun prüfen, inwieweit der Platz vor der St. Adolfus-Kirche einladender und aufgelockerter umgestaltet werden kann, um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Sollte der Platz nicht in städtischem Eigentum sein, so wird gebeten, mit dem Eigentümer in diesem Sinne Kontakt aufzunehmen.

Anwohnerschaft wünscht
sich vernünftiges Sitzmobiliar

Bislang gibt es nur Sitzpoller aus Stein, die Anwohnerschaft wünscht sich nach dem Vorbild der Herz-Jesu-Kirche aber vernünftiges Sitzmobiliar und auch besser gestaltete Blumenkübel und Heckenpflanzen.

Einigkeit herrschte auch darüber, dass die Querung für Fußgänger vor der Kirche optimiert werden könnte. Denn schon jetzt gibt es in der Kettenabsperrung entlang des Fußweges eine Lücke, die zur Einrichtung eine Fußgänger-Querung zur anderen Seite genutzt werden könnte. Besser noch wäre es womöglich, die Kette an der Ecke zur Cordobastraße ganz zu beseitigen und dort eine vernünftige Querung einzurichten.

Nicht einig wurden sich die Politiker beim CDU-Vorschlag, Fahrrad­abstellanlagen auf dem Gehweg vor der St. Adolfus-Kirche aufzustellen. Räder werden bislang vor allem an der Kette zur Straße abgestellt. Doch Grüne und SPD wollten dem Antrag nicht folgen, was Andreas Schendel von der CDU „ziemlich peinlich“ fand. „Ich kann die Haltung der Grünen überhaupt nicht nachvollziehen, zumal ausreichend Platz vorhanden wäre.“ Er vermutet sehr stark, „dass die Anträge der CDU zu sehr in das vermeintlich vorherrschend grüne Revier abdriften.“

Wie dem auch sei: Die katholische Kirchengemeinde Derendorf-Pempelfort – die Adolfus-Gemeinde ist Besitzer des Grundstücks – hatte bislang keine Kenntnis von den Plänen der Bezirksvertretung, wie Peter Schmitz erklärt, „und auch sonst keiner vom Kirchenvorstand“. Prinzipiell würde man sich aber sicherlich nicht dagegen verschließen, den etwas kahlen Platz aufzuwerten, ein paar Bänke oder Blumenkübel aufzustellen, „wir wären da bestimmt kooperativ – natürlich müsste das Bistum auch mitspielen“, sagt Schmitz. Den Umbau des Vorplatzes von Herz Jesu hat die Kirchengemeinde zum Teil selbst übernommen (30 Prozent), weitere 70 Prozent waren durch Kirchensteuermittel abgedeckt.

Die 1903 eingesegnete, vom Architekten Caspar Clemens Pickel entworfene St. Adolfus-Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört, doch bereits 1947 begann der Wiederaufbau, der 1951 abgeschlossen werden konnte. Eine umfassende Renovierung kam 2005 zum Abschluss. Besonders erwähnenswert sind die 1942 kurzzeitig beschlagnahmten Glocken aus Bronze mit einem Gewicht von fast zwölf Tonnen. Sie wurden 1913 von der Glockengießerei Otto aus Bremen angefertigt. Es ist heute das größte Otto-Geläut aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg, das in der Erzdiözese Köln noch erhalten ist.