Wärmste Weihnachtsgefühle bei „Leise rieselt der Schnee“

Sieben Düsseldorfer verraten uns, was sie an Weihnachten am liebsten singen. Bei vielen reichen die Erinnerungen in die eigene Kindheit zurück.

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Düsseldorf. Weihnachtslieder gehören zum Fest wie die Kugeln zum Baum. Sie begleiten uns seit der Kindheit. Düsseldorfer haben uns verraten, welches Lied ihnen die gewünschte Stimmung bringt.

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Sabine Brenner-Wilczek, Direktorin des Heinrich-Heine-Instituts: Leise rieselt der Schnee, Still und starr liegt der See, Weihnachtlich glänzet der Wald: Freue Dich, Christkind kommt bald.

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„Leise rieselt der Schnee“ löst bei mir die wärmsten, winterlichen Festtagsgefühle aus. Als Kind habe ich es gerne auf der Blockflöte gespielt und großen Spaß gehabt, im Schnee mit Holzschlitten Berge hinunter zu sausen. Heutzutage singe ich bei privaten Feier dieses Lied auch noch sehr gerne, selbst wenn es zu Weihnachten nur noch selten Draußen schneit. Selbst als ich einmal Weihnachten in Florida verbrachte, gehörte „Leise rieselt der Schnee“ bei 40 Grad im Schatten zu meinen gesungenen Lieblingsliedern.

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Karin Pfammatter, Ensemblemitglied am Düsseldorfer Schauspielhaus: Feliz Navidad Feliz Navidad Feliz Navidad, prospero año y felicidad. Feliz Navidad Feliz Navidad Feliz Navidad, prospero año y felicidad.

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Eines meiner Lieblingsweihnachtslieder ist „Feliz navidad“, weil es ein fröhliches, leichtes, fast schon beschwingtes Weihnachtslied ist. So könnte Weihnachten sein: Unter Palmen mit einem Cocktail in der Hand. Doch es bleibt ein Traum: Wie Schauspieler haben an Weihnachten meistens Vorstellung.

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Marie Zoe Buchholz, Tänzerin und Sängerin: Engel auf den Feldern singen, stimmen an ein himmlisch’ Lied, und im Widerhall erklingen auch die Berge jauchzend mit.

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Gloria in excelsis deo ist neben „All I want for christmas“ einer meiner Favoriten. Man kann es mehrstimmig singen, das ist sehr beseelend. Zumal in der Kirche. Ich bin zwar nicht getauft, schleiche mich aber immer wieder hinein.

Manfred Hill, Vorsitzender des Städtischen Musikvereins: O du fröliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Freue, freue dich, Christenheit!

„O, du fröhliche….“ - dieses Lied ist mir, wie viele traditionelle Weihnachtslieder, gerade in den letzten Jahren immer mehr ans Herz gewachsen. Zu jedem Heiligen Abend feierten wir mit meiner Mutter, die zum letzten Silvester mit fast 104 Jahren verstorben ist, den Weihnachtsabend mit der gesamten Familie. Dabei wurde ausgiebig gesungen. Wenn dann die traditionellen Lieder gesungen wurden, soufflierte meine Mutter für uns, die Enkel und den Urenkel immer die nächste Zeile in der jeweiligen Strophe während des Gesanges. Damit kam ein textsicherer Gesang zustande, der zu einer fröhlich besinnlichen Weihnachtsstimmung führte. In diesem Jahr werden wir in diesem Sinne an unsere Mutter denken und ihre Texthilfe vermissen.

Eileen Simonow, studierte an der Schumann-Musikhochschule, promovierte an der Heine-Uni über US-amerikanischen Hip-Hop: Rudolph, the red-nosed reindeer Had a very shiny nose And if you ever saw it You would even say it glows.

Ich mag Dean Martins Version von „Rudolph, the red-nosed reindeer“, seine warme Stimme. Auch gibt es einen schönen Wendepunkt der Story: Rudolph wird wegen seiner leuchtend roten Nase stigmatisiert, Santa Claus kehrt dies ins Gegenteil um, wenn er Rudolph gerade wegen seiner roten Nase an die Spitze seines Schlittens setzt. Der Swing des Stücks erinnert mich an meine Großeltern, bei denen ich den Song oft gehört habe.

Raimund Wippermann, Rektor der Robert-Schumann-Musikhochschule: Kommt, singet dem Herren, singt, ihr Engelchöre, frohlocket, frohlocket, ihr Seligen! Himmel und Erde bringen Gott die Ehre. Kommt, lasset uns anbeten, kommt, lasset uns anbeten, kommt, lasset uns anbeten den König, den Herrn!

Diese letzte Strophe des Weihnachtsliedes „Nun freut euch, ihr Christen“, auch bekannt unter dem lateinischen Titel „Adeste fideles“, ist mir in besonderer Weise ans Herz gewachsen, weil der langjährige Chorleiter des King´s College Choirs, David Willcocks, dazu einen phantastischen Überchor komponiert hat, der den himmlischen und irdischen Jubel in wunderbarer Weise in Musik setzt. Dieser Überchor wird, seitdem ich am Essener Dom als Chorleiter arbeite, jedes Jahr in den Gottesdiensten an Weihnachten und vor allem auch beim „Offenen Singen mit alten und neuen Liedern zur Weihnachtszeit“ am Ende gesungen.

Veronika Roggel, Cellistin beim Jugendsinfonieorchester (JSO) der Tonhalle: Stille Nacht! Heilige Nacht! Alles schläft; einsam wacht Nur das traute heilige Paar. Holder Knab im lockigten Haar, Schlafe in himmlischer Ruh! Schlafe in himmlischer Ruh!

Wir spielen mit einigen Musikern des JSO an Heiligabend das Weihnachtsoratorium von Bach in der Neanderkirche. Am Ende des Gottesdienstes singt die Gemeinde „Stille Nacht, Heilige Nacht“, das elektrische Licht wird gelöscht und Kerzen angezündet. Das ist eine unglaubliche Atmosphäre und man spürt: Jetzt ist wirklich Weihnachten.