Wahlkampf in Düsseldorf Grüne wollen Zehn-Minuten-Takt der Rheinbahn bis Mitternacht
Düsseldorf · OB-Kandidat Stefan Engstfeld stellt das Wahlprogramm der Grünen in Düsseldorf vor. Er kleckert nicht, wenn er von der Idee der autofreien Innenstadt spricht.
Bei der Kommunalwahl 2014 waren die Grünen auf 13,8 Prozent der Stimmen gekommen, bei der Europawahl wählten gar 29,19 Prozent der Düsseldorfer grün. Mehr als CDU (24,7) und SPD (15,2). An so viel denkt man freilich nicht bei der Kommunalwahl am 13. September, aber ihr bisher bestes Ergebnis bei Kommunalwahlen – das will die Truppe um den Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters, Stefan Engstfeld, denn doch erreichen. Also 14 plus x. Eben das wollen der derzeitige Landtagsabgeordnete und seine Parteifreunde mit urgrünen Wahlkampf-Themen schaffen, die sie am Donnerstag vorstellten.
Von der Idee, Ladesäulen für E-Bikes aufzustellen, an denen man zwischendurch seinen Fahrrad-Akku aufladen kann, bis zu dem Vorsatz, dass für jeden Quadratmeter versiegelte Fläche zwei Quadratmeter Natur in der Stadt entstehen sollen. Engstfeld kleckert nicht, wenn er von der Idee der autofreien Innenstadt spricht. Von einer Königsallee, auf der gar keine Autos mehr rollen sollen. Die dafür in ihrem Boulevardcharakter mit mehr Grün und mehr Gastronomie gestärkt werden soll. Auch in den Zentren der Stadtbezirke soll es nach Absprache mit allen Beteiligten autofreie Zonen geben.
Besonders wichtig für den OB-Kandidaten: Die Attraktivität des öffentlichen Personenverkehrs zu steigern. Vor allem durch eine enge Taktung. Ein 10-Minuten-Takt auf allen Linien der Rheinbahn, auf den Hauptlinien sogar ein 7,5-Minuten-Takt. Und zwar von 6 bis 24 Uhr. Engstfeld: „Ich will Fahrpläne in Düsseldorf überflüssig machen. Nur dann entscheiden sich die Menschen für den öffentlichen Nahverkehr, wenn sie sich darauf verlassen können, sich rund um die Uhr fortbewegen zu können.“
Die Toulouser Allee soll zur Radachse werden, die bislang zugeparkte Spur zum geschützten Radweg. „Von da aus soll es dann Rad-Expressrouten in die Stadtteile geben. „OB Geisel hat 2016 angekündigt, 300 Kilometer Radhauptnetz zu schaffen, es sind 27 geworden“, kritisiert Engstfeld. Man müsse jetzt den Schwung nutzen, den Corona bewirkt und zu 30 Prozent mehr Radverkehr geführt habe.