Freizeit Ein schöner Tag rund um die Düsseldorfer Nordstraße

Düsseldorf · Mitten im Zentrum von Pempelfort befindet sich eine außerordentlich vielfältige Straße. Wir haben beispielhaft ein üppiges Tagesprogramm zusammengestellt.

 Das Café à Midi an der Nordstraße 80: Hier geht es über einen Innenhof zum Café.

Das Café à Midi an der Nordstraße 80: Hier geht es über einen Innenhof zum Café.

Foto: Nele Dohmen

Die Nordstraße ist eine schöne Straße – und deshalb kann man hier, im Pempelforter Epizentrum, auch besonders gut einen schönen Tag verbringen. Egal bei welchem Wetter, wohlgemerkt, denn bis es wieder laue Sommernächte gibt, dauert es ja bekanntlich noch ein paar Tage.

 Das Café à Midi liegt in einem Hinterhof

Das Café à Midi liegt in einem Hinterhof

Foto: Nele Dohmen

Beginnen wir also morgens, am besten mit einem Frühstück. Und dies sei vorab klargestellt: Ums Essen wird es an diesem schönen Tag noch öfter gehen. Zu vielfältig ist das Gastronomieangebot rund um die Straße, deshalb wollen wir es auch tüchtig nutzen. Relativ neu ist das Café à Midi an der Nordstraße 80. Es liegt etwas versteckt und abseits vom Trubel auf der Straße in einem hübschen Innenhof mit Kopfsteinpflaster und schönen Pflanzen. Im Sommer gibt es hier eine herrliche Außenterrasse, bei den aktuellen Temperaturen macht man es sich besser drinnen gemütlich. Und gemütlich ist auch das Interieur. Die wechselnde Tageskarte ist sehr übersichtlich (dafür hat man dann weniger Stress beim entscheiden), aber stets saisonal und regional inspiriert. Und immer schmeckt es sehr gut. Ein richtig französisches Bistro mitten in Klein-Paris. Herrlich.

 Das Büdchen am Joseph-Beuys-Ufer bietet einen guten Ausblick.

Das Büdchen am Joseph-Beuys-Ufer bietet einen guten Ausblick.

Foto: Jan Wiefels (jaw)

Nach dem Essen soll man ja ruh’n, oder tausend Schritte tun, wir wählen Letzteres. Schließlich wollen wir etwas erleben. Also geht es zu Fuß die Nordstraße hinunter Richtung Süden, und dann noch etwa 500 Meter weiter, vorbei am Ehrenhof, bis zum Rheinufer. Über die Inselstraße landet man eigentlich direkt am Fortuna-Büdchen. Und wenn die Sonne scheint, kann man es hier sogar im Winter sehr gut aushalten. Zumal hier in der Weihnachtszeit auch Glühwein verkauft wird. Und damit hält man es ja bekanntlich überall aus. Vor allem bei dem malerischen Blick auf die Oberkasseler Rheinwiesen und die Düsseldorfer Skyline. Der Rhein macht hier genau den richtigen Knick, um sie mit Blick nach links von unserem Standort aus bewundern zu können. Besonders Geh-Freudige können jetzt noch einen Abstecher Richtung Norden ins Rheingärtchen oder zum Rheinpark am Robert-Lehr-Ufer machen.

 Ein paar schöne Orte rund um die Nordstraße.

Ein paar schöne Orte rund um die Nordstraße.

Foto: WZGrafik

Auf dem Rückweg zur Nordstraße muss man sich entscheiden: Heute Museum oder nicht? Der Kunstpalast zeigt aktuell die Schau über den „Fashion Futurist“ Pierre Cardin, dann noch „Utopie und Untergang – Kunst in der DDR“ (beide bis 5. Januar 2020) oder eine Ausstellung mit Werken des Beuys-Schülers Norbert Tadeusz (bis 2. Februar).

 Im Kunstpalast im Ehrenhof laufen gerade drei Schauen.

Im Kunstpalast im Ehrenhof laufen gerade drei Schauen.

Foto: Stefan Ahrend LVR

Zurück auf der Nordstraße sollte nun den vielen unterschiedlichen Geschäften ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt werden. Gibt es hier nicht fast alles? Die Antwort ist Ja. Bäckereien, eine Chocolaterie, zwei Parfümerien, Boutiquen, einen konventionellen Metzger und einen Naturfleischer, einen Bioladen und Supermärkte, eine Buchhandlung und Deko-Läden, Blumenläden, auch mal ein Ramsch-Laden dazwischen, aber das unterstreicht auch nur, dass es hier eben fast alles gibt.

Und auch besonders viele Restaurants. Das Brauhaus Himmel & Ähd, zum Beispiel, das Tapas-Restaurant La Copita, Französisches gibt’s im Les Halles St. Honoré, bei Xoxo werden Buddha Bowls angeboten, und dann ist da natürlich noch das etablierte Café Florian im Stil der Belle Époque.

 Das Restaurant „Die Kurve“ an der Goebenstraße 18.

Das Restaurant „Die Kurve“ an der Goebenstraße 18.

Foto: Die Kurve

Apropos Restaurants, mittlerweile müsste der Magen wieder knurren. Dazu verlassen wir die Nordstraße und gehen ein paar Schritte zum Restaurant Die Kurve an der Goebenstraße 18. Mittags hat man da auch bessere Chancen auf einen Tisch, wenn man nicht reserviert hat. Hier gibt es großartiges israelisches Essen, das je nach Bestellmenge mehr oder weniger schwer im Magen liegt. Es gibt aber auch einfach zu viel zu probieren. Deshalb lieber gleich die gemischten Vorspeisen und danach den Grillteller bestellen. Es lohnt sich.

 Die Nordstraße mit ihren vielen Geschäften. 

Die Nordstraße mit ihren vielen Geschäften. 

Foto: Nele Dohmen

Auf dem Spielplatz am Kolpingplatz ist es oft recht voll

Jetzt ist es definitiv wieder Zeit für einen Spaziergang, und der hat auch Kinderfreundliches zu bieten: Wir überqueren die Nordstraße und laufen die Schwerinstraße bis zum Spielplatz am Kolpingplatz hinunter. Dumm nur, dass man hier keinen Platz reservieren kann, es ist nämlich meistens richtig viel los. Aber das bietet nur die Gelegenheit, die freundlichen Nachbarn und ihre Kinder kennenzulernen. Außerdem gibt es hier auch ein Basketballfeld, für die größeren Kinder vielleicht. Auf manchen Bänken sitzen auch schon früh am Tag Menschen mit Bierflaschen. Aber die stören niemanden und niemand stört sie. Wenn es danach noch eine kleine Freude in Form eines Eises für die Kinder sein soll, sei hier der beste Kiosk der Welt empfohlen, das Bierparadies an der Seydlitzstraße. Dort gibt es nur nette Menschen und nebenbei alles, was man braucht. Auch Zahnstocher oder Taschentücher oder einen schnellen Kaffee.

 Das Schwimmbad Münstertherme aus der Kaiserzeit

Das Schwimmbad Münstertherme aus der Kaiserzeit

Foto: Bernd Nanninga

Wer sich den Spielplatz lieber sparen möchte, kann die Nordstraße so weit Richtung Norden laufen (und so weit ist das gar nicht), bis diese zur Münsterstraße wird: Dort befindet sich die Münstertherme. Und da wird jetzt entspannt. Das Bad aus der Kaiserzeit beeindruckt Neulinge mit seiner historischen Bauweise und seinem originellen Charme. Das kurze 25-Meter-Becken ist nicht gerade für Sportschwimmer geeignet, der Ausblick zum Deckengewölbe lohnt sich aber umso mehr. Da wir aber hier zum Entspannen sind, geht es gleich in den Sauna-Bereich, der mindestens genau so kaiserzeitlich-schön ist. Es erwarten den Gast zwei unterschiedlich heiße Saunen, ein Entspannungsbereich mit Außenterrasse, ein Dampfbad und ein Raum mit Heißwasser- und Kaltwasserbecken. Außerdem gibt es im Außenbereich – über das Schwimmbad zu erreichen – ein Solebecken. Hier lässt es sich also einige Zeit aushalten.

 Hähnchen mit Waffeln und Ahornsirup gibt’s im Hithcoq.

Hähnchen mit Waffeln und Ahornsirup gibt’s im Hithcoq.

Foto: Nele Dohmen

Und dann ist es plötzlich schon wieder Zeit fürs Abendessen. Dafür eignet sich bestens das Hitchcoq an der Nordstraße 30 – also einmal die ganze Straße wieder runter marschieren. Dort haben zwei Brüder ein hübsch eingerichtetes Restaurant eröffnet, in dem sich alles um frittiertes Hähnchen dreht. In unterschiedlichen Schärfegraden und mit fantastischen Beilagen wie Caesar’s Salad, Mixed Pickles oder – ganz feist – Mac and Cheese, also Käse-Maccheroni. Dann gibt es noch verschiedene Dips, und den absoluten Gourmets sei hier die beste Wahl empfohlen: Bestellt ein Töpfchen Ahornsirup. Wer dort sein Hähnchen eintunkt, wird nie wieder etwas anderes wollen.

Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es hier sogar Waffeln mit Hähnchen und Ahornsirup, was die Süß-Herzhaft-Kombination zu einem Triumph werden lässt. Dazu gibt es das selbstgebraute Altbier „Altfred“ oder besondere Bio-Weine.

Wer danach immer noch nicht nach Hause will, kann in der Liq Bar an der Parkstraße 26 (ganz in der Nähe des Restaurants Kurve) noch einen exquisiten Absacker trinken. Im Angebot sind einige nicht ganz günstige, aber dafür ausgefallene und sehr leckere Cocktails und dazu ein echt schicker Laden. Der ist zum Glück recht dunkel, Hähnchen-Fettfinger auf dem Pullover oder Augenringe von dem langen Tag muss also keiner sehen. In diesem Sinne: gute Nacht.