Was wird aus dem FH-Gelände?
Die Zukunft des Areals ist noch ungewiss. Dezernent Gregor Bonin regt den Bau neuer Wohnungen an.
Düsseldorf. Die neue Fachhochschule am alten Güterbahnhof in Derendorf wächst Tag für Tag. Bereits im nächsten Jahr sollen die ersten Studenten hier unterrichtet werden, nach und nach die Gebäude in Betrieb genommen werden. Doch was passiert mit den jetzigen Gebäuden der FH in Golzheim? In wenigen Jahren wird das Gelände nicht mehr gebraucht, die Lage zwischen der Kaiserswerther Straße und dem Kennedydamm ist freilich sehr attraktiv. Der Eigentümer des Grundstückes, der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW (BLB), hat für die Zeit danach noch keine Pläne. „Es gibt nichts Definitives. Das wäre reine Spekulation“, sagte Sprecherin Christa Bohl auf Nachfrage der WZ.
Baudezernent Gregor Bonin mahnt an, sich nicht zu viel Zeit zu lassen. „Es wird notwendig sein, rechtzeitig über die Planung des Geländes zu sprechen.“ Laut BLB sollen erst in einem halben Jahr konkrete Pläne des Landes vorliegen. Auch über die spätere Nutzung hat sich Bonin schon Gedanken gemacht. „Es ist auch zu überlegen, ob das nicht ein geeignetes Grundstück für Wohnen ist“, sagt er gegenüber der WZ.
Bei den Golzheimern findet der Vorschlag Anklang. „Neue Wohnungen hier fände ich gut — aber nicht zu teuer. Luxuswohnungen und Büros gibt es hier genug“, sagt Franziska Döbler. Ähnlich sieht das Markus Hochfeld: „Hauptsache nicht noch mehr Büros.“ Im Moment ist der Bereich zwischen Kaiserswerther Straße und Kennedydamm vor allem von Bürogebäuden und Hotels bestimmt. „Auch für eine Schule wäre das doch eine gute Lage“, findet Hochfeld.
Als Bildungsstandort sieht auch Marina Spillner (SPD) das jetzige FH-Gelände in Zukunft. „Wir liebäugeln an dieser Stelle mit einer neuen Gesamtschule“, sagt die neue Bezirksvorsteherin. „Ich kenne den Zustand der Gebäude nicht, vielleicht müssten sie vorher erneuert werden.“ Für sie wäre das der ideale Standort, um auch im nördlichen Düsseldorf eine Gesamtschule zu haben. Konkrete Pläne gibt es aber noch nicht.
Ihre Vorgängerin und Stellvertreterin als Bezirksvorsteherin, Sabine Schmidt (CDU), ist da allerdings skeptisch. „Man sollte grundsätzlich prüfen, ob hier wirklich der Bedarf für eine Gesamtschule besteht.“ So lange das Land als Eigentümer keine Entscheidung getroffen hat, will sie sich zurückhalten. „Das muss man zunächst abwarten. Grundsätzlich kann ich mir ein Wohnprojekt aber besser vorstellen.“
Zumal dann das Handlungskonzept Wohnen, mit den vorgesehenen Anteilen an sozialen und preisgedämpften Wohnungen, greifen würde — anders als an der Schwannstraße. Auf der anderen Seite des Kennedydamms wird gerade ebenfalls aus einer Bildungseinrichtung ein Wohnkomplex. Die Realschule „In der Lohe“, die sich dort befand hat, ist bereits zur Ottweilerstraße nach Derendorf umgezogen.
Doch obwohl der Bau der Wohnungen noch nicht begonnen hat, greift das Handlungskonzept hier nicht, da die Planungen der Investoren schon älter sind.
Ob der Bildungsstandort am Golzheimer Platz erhalten bleibt oder dort komplett neu gebaut wird, wird der BLB in den nächsten sechs Monaten entscheiden.