Im Landtag in Düsseldorf Mit „Checker Julian“ am Weltkindertag mehr Demokratie wagen

Düsseldorf · Einmal wie die Erwachsenen im Plenarsaal sitzen – das war beim Weltkindertag im Landtag möglich.

Checker Julian im Düsseldorfer Landtag.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Beim Weltkindertag vor dem Landtag war ordentlich was los. Auf der großen Bühne präsentierte am Sonntag Tanzlehrerin Daniela Budde mit ihren Dancefloor-Kids eine Show. Während sich Nachwuchskletterer an einer Wand ausprobierten, schlugen andere auf dem Trampolin einen Salto oder traten im Minigolf gegeneinander an. Hoch her ging es auch im Landtag. Im Foyer warf sich Shaun das Schaf für gemeinsame Fotos in Positur. Am Stand der Maus konnten die kleinen Besucher einen Nachrichtenparcours absolvieren, um sich fit zu machen für eine simulierte Pressekonferenz. Natürlich mussten auch komplizierte Wörter vorher noch geklärt und Nachrichten aus aller Welt eingeordnet werden.

Wer mochte, ließ sich für den großen Auftritt im Plenar- oder im Pressesaal noch schminken und vertrieb sich die Zeit bis dahin auf einer Tour mit der Landtags-Eule Helene durch das hohe Haus. Dann war es endlich soweit, die schweren Türen zum Sitzungssaal öffneten sich und die Kinder durften dort Platz nehmen, wo sonst die Landtagsabgeordneten sitzen.

Die Spannung stieg, die Aufregung auch. Denn schließlich hatte sich Julian Janssen, alias Checker Julian, angekündigt, den viele aus der „Sendung mit der Maus“ kennen. Frei nach Willy Brandt wollte er mehr Demokratie wagen. Dazu musste natürlich vorab erst einmal geklärt werden, was es mit diesem „schweren Erwachsenenwort, das die Griechen erfunden haben“ genau auf sich hat. Er beschrieb, wie wichtig Kinderrechte sind und fragte: „Wer weiß von euch, wie lange es schon das Frauenwahlrecht gibt?“ Die Mini-Abgeordneten durften laut ins Mikro spekulieren. Die Vorschläge reichten von 50 über 88 bis 100 Jahre. „Seit 1919“, löste der studierte Checker auf. Dann bekam er wichtige Unterstützung vom Vizepräsidenten des Landtags, Rainer Schmeltzer, und es wurde richtig spannend. Die beiden spielten gemeinsam durch, wie so eine Sitzung im Plenarsaal abläuft. Dafür schlüpfte Checker Julian in verschiedene Rollen, um verschiedene Parteien zu vertreten. So präsentierte er sich etwa als Egon Einhorn, Abgeordneter der Einhorn-Partei, der sich dafür einsetzt, dass in den Schulen Träumen und Faulenzen eingeführt wird anstatt statt Mathe und Bio. Nach dem Kurzvortrag stellten die Kinder Fragen: „Werden dann die Bio- und Mathelehrer arbeitslos?“ und „Wie lange wird es dauern, bis es soweit ist?“