Wenn 2600 Menschen singen: Die zehn Gebote zur Probe

Am 12. Februar kommt das von Dieter Falk komponierte Musical zur Aufführung. Am Sonntag war die große Chor-Probe.

Düsseldorf. „Gigantisch“, „überwältigend“, „monumental“ — am Sonntag war in der Essener Grugahalle die fünfstündige Hauptprobe des Chors für das Pop-Oratorium „Die zehn Gebote“, das am 12. Februar im Dome aufgeführt wird. Ein beeindruckendes Bild, kamen doch erstmals alle Sänger aus NRW zur Probe zusammen.

„Das ist unglaublich, wenn der Schall von allen Seiten auf dich zu kommt“, sagte Domenic Quirl (14) aus Düsseldorf. Eigentlich singt er in einem Schulchor des Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasiums, hier war er jedoch nur einer von 2600. Die Idee, sich bei dem Projekt der evangelischen Kirche zu engagieren, hatte Musiklehrer Ralph Erkelenz: „Ich habe im Rahmen von Ruhr2010 die Uraufführung von ,Die zehn Gebote’ in Dortmund gesehen — das war gigantisch.“ Dieses Gänsehautgefühl wollte er seinen Schülern nicht vorenthalten. Die waren gleich Feuer und Flamme. Wie knapp 2600 andere Sänger in NRW.

Die Musik des Pop-Oratoriums komponierte der Düsseldorfer Musiker und Produzent Dieter Falk anlässlich von Ruhr2010 auf Anfrage der evangelischen Kirche, den Text schrieb mit Michael Kunze („Elisabeth“) ein erfolgreicher Musical-Autor. „Der Gag an der Sache sollte ein Riesenchor sein. Dass dieser solche Ausmaße annehmen wird, damit hatte keiner gerechnet“, sagte Falk.

Auch nicht gerechnet haben die Beteiligten damit, dass das Stück „Die zehn Gebote“, dessen biblische Handlung von professionellen Darstellern auf die Bühne gebracht wird, solch eine Dynamik entwickelt. Nach der Uraufführung 2010 folgen in diesem Jahr Auftritte in Düsseldorf, Hannover, Mannheim und Braunschweig — mit immer anderen Chorsängern. „Insgesamt haben wir mit den zehn Geboten 15 000 Sänger erreicht — und drei Generationen von Sängern“, erklärte Falk. Für das Gefühl, wenn Tausende die eigene Musik singen, würde er „viele Platinplatten hergeben. Das möchte ich auf keinen Fall missen.“

Auch im Hause Falk sorgt das Pop-Oratorium für generationsübergreifendes Schaffen. Falks Söhne Paul und Max sind Erzähler beziehungsweise Schlagzeuger der Inszenierung — ihrem Vater zufolge ergab sich das eher zufällig bei der Arbeit.

Am 12. Februar ist es so weit: Das Pop-Oratorium kommt im Dome zur Aufführung. Dann werden 2600 Sänger die Geschichte von Moses und dem Auszug aus Ägypten erzählen.