Schule und Beruf Business at School: Welche Schule hat die beste Business-Idee?
Düsseldorf · Seit 21 Jahren gibt es den Businessplan-Wettbewerb für Schüler. Auch zwei Düsseldorfer Teams kämpfen um den Sieg.
Was ist denn ein USP? Was ist mit Cashflow gemeint? Wie rechne ich eine Gewinnmarge aus und wie kommt man auf den Best Case, den Realistic Case und den Worst Case? Die Welt der Wirtschaft ist voll von eigenen Begriffen und Jargon. Doch für die acht Teams, die am Regionalentscheid des „Business at School“-Wettbewerbs teilgenommen haben, sind diese Begriffe kein Fachchinesisch mehr. Auch zwei Düsseldorfer Teams waren dabei.
Den Wettbewerb, den die Beratungsfirma Boston Consulting Group auslobt, gibt es bereits seit 1998, etwa 1500 15- bis 17-Jährige nehmen jedes Jahr teil. In drei Phasen nähern sich die Schüler ihrem eigenen Projekt. Zuerst werden Struktur und Zahlen eines Großunternehmens analysiert, in der zweiten Phase ein Kleinunternehmen. Mit den gewonnenen Einblicken wird dann eine eigene Idee ausgearbeitet und ein Businessplan erstellt. Aus Düsseldorf war in diesem Jahr das Comenius-Gymnasium dabei. Dort fand der Regionalentscheid auch statt. Außerdem nahmen Schüler des Goethe-Gymnasiums teil. Die hatten einen nachhaltigen Handygriff aus Bambus dabei, mit dem man auch das Display reinigen kann. Die Schüler des Comenius haben sich einen Akku in normaler Batteriegröße ausgedacht, den man per Indukion – also ohne die Batterien aus dem Gerät zu nehmen –- aufladen kann. Im Vorentscheid präsentieren die Gruppen ihre Idee und ihre Pläne. Was kostet das Produkt in der Herstellung? Wo und durch wen soll es hergestellt werden? Wer soll es kaufen und wie bringe ich überhaupt jemanden dazu, davon zu erfahren? Das mussten die Teams vorbereitet haben – genauso wie einen Plan, wann eigentlich Geld mit der Sache verdient werden könnte und Fragen rund um Patent und Konkurrenz.
„Vor einem Jahr wussten wir von diesen ganzen Dingen noch gar nichts“, sagt Mohammed Hilmi (16) aus der Gruppe des Comenius. Durch die Erfahrungen bei den Unternehmen hätten sie viel mitgenommen. „Das tolle war auch, dass wir so selbstständig arbeiten konnten“, sagt der Schüler. Ähnliche Erfahrungen hat auch Clemens Enczmann (17) vom Goethe-Gymnasium gemacht. „Vieles kommt einem am Anfang sehr abstrakt vor – gerade wenn es um Zahlen geht. Mit dem eigenen Produkt wird es viel greifbarer“, sagt er.
Nach ihrer Präsentation mussten sich die Schüler auch den Fragen der Jury stellen. Die besteht aus Mitarbeitern großer Unternehmen, wie der Commerzbank, der Boston Consulting Group, Eurowings oder der NRW Bank. Und die gingen ins Detail. Haben Sie die hohe Retourquote eingerechnet, die es beim Vertrieb über Amazon gibt? Passen die Produkte überhaupt in das einkalkulierte Lager? Und passt das Produkt in die Hosentasche? Die meisten der Fragen konnten die Schüler souverän beantworten.
Ob sie nun überlegen, die Idee auch in die Realität umzusetzen? „Wenn es gut läuft“, sagt Clemens Enczmann. Vorher kommt das Abitur. Und David Leyendecker vom Comenius-Gymnasium sagt: „Da müssten wir erstmal jemanden finden, der ein paar 16-Jährigen 35 000 Euro Startkapital gibt.“