St. Ursula-Gymnasium rechnet international am besten

Die Schule in der Altstadt setzte sich beim großen Mathewettbewerb zum zweiten Mal gegen die Konkurrenz durch.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Für viele Schülerinnen und Schüler ist Mathematik ein Horrorfach. Je weniger sie sich außerhalb des Unterrichts mit Funktionsgraphen, Glei-chungssystemen und Wahrscheinlichkeitsrechnung beschäftigen müssen, desto besser.

Nicht so bei Mimori Hirayama, Christian Hagemeier, Thilo Scharnhorst und Oliver Schützdeller-Wittek, vier Oberstufenschülern des St.-Ursula-Gymnasiums in der Altstadt. Die Jugendlichen haben ganz freiwillig am internationalen Mathematikwettbewerb „Macht Mathe: Alympiade“ teilgenommen, wofür Schulleiter Michael Baltes sie am Dienstag bei der Siegerehrung der deutschen Teilnehmer im Ursulinengymnasium bewundernd lobte. Und das zu Recht: Die Düsseldorfer erreichten — wie bereits im Vorjahr — international den ersten Platz. Dabei sind ihnen Schüler des Städtischen Gymnasiums St. Leonard in Aachen mit dem zweiten Platz dicht auf den Fersen.

Die Alympiade wird jährlich vom Freudenthal-Institut der Universität Utrecht in den Niederlanden in Kooperation mit dem Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW ausgetragen und soll neben dem interkulturellen Austausch auch dazu dienen, die große Bedeutung von Kreativität und Innovationsgeist in einem angeblich so trockenen Fach wie Mathematik aufzuzeigen. In Dreier- oder Viererteams müssen alltägliche Sachverhalte selbstständig in sinnvolle mathematische Modelle überführt werden. So ging es in diesem Jahr beispielsweise um Staus auf der Autobahn, Wort-erkennungsmechanismen bei Smartphones und um das Planen eines Konzertfestivals.

Der Wettbewerb umfasst drei Runden: nach der ersten, schulinternen Runde werden maximal zwei Lösungsvorschläge pro Schule ausgewählt. Lehrer der teilnehmenden Schulen bekommen daraufhin Ergebnisse anderer Schulen vorgelegt, welche sie bewerten müssen.

Daraus wird eine landesweite Bestenliste erstellt, und die besten acht Teams dürfen bei einem Landesfinale antreten. Zwei Mannschaften kommen schließlich in die letzte Runde, das internationale Finale in den Niederlanden. Nach einer Ergebnispräsentation durch die Schüler erstellt eine aus Wissenschaftlern und Lehrern verschiedener Länder bestehende Jury abschließend das Gesamtranking.

Dieses Schuljahr nahmen über 850 Jugendliche aus 85 Schulen an der Alympiade teil. Herausstechen konnte das „Ursulinen“ in der Landesrunde mit dem Erstellen eines Rechners, der die ökologische Belastung der Erde durch den Menschen kalkuliert. Auch im Finale in Holland, bei dem die Düsseldorfer auf 13 weitere Teams aus Deutschland, Japan, Dänemark, dem Iran und dem Gastgeberland trafen, konnten sie sich durchsetzen.

Ob die Schüler auch beruflich in die mathematische Richtung gehen wollen? Das ist noch unklar. Joachim Schöpke, Ministerialrat im Ministerium für Schule und Bildung in NRW (und ehemaliger Mathelehrer), hofft zumindest, dass das Interesse der Schüler für sein Fach geweckt wurde. Vielleicht wäre der Lehrerberuf ja das Richtige? Denn davon ist er überzeugt: „Mathematik macht Spaß!“