Düsseldorf Wie viel Verkehr verträgt ein Weihnachtsmarkt?

Viele Besucher des Marktes vor den Düsseldorf Arcaden am Bilker Bahnhof empfinden die Situation als „ungemütlich“.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Was im Rheinland drei Mal stattfindet, ist Tradition. Sagt der Volksmund. So gesehen ist der kleine Weihnachtsmarkt vor den Düsseldorf Arcaden fast schon Brauchtum — zum siebten Mal stehen die Buden nun schon vor dem Einkaufszentrum. Organisiert von Schausteller Bruno Schmelter. Doch an Atmosphäre und Flair gibt es auch Kritik. Wir haben uns umgehört.

Die zufällige Befragung von rund einem Dutzend Passanten brachte als Ergebnis, dass viele Bilker und Unterbilker zwar regelmäßig dorthin kommen — meistens jedoch nur, weil sie auf ihrem Weg zufällig daran vorbeikommen und kurz für eine Bratwurst oder ein paar Reibekuchen Halt machen. Die Aufenthaltsqualität wird als steigerbar beschrieben. Worte wie „ungemütlich“ und „unpersönlich“ fallen. Problematisch sei insbesondere die ungünstige Lage direkt an der Straße. In der Tat: Die Geräusche der vorbeifahrenden Autos, Züge und Straßenbahnen übertönen die Weihnachtsmusik. Weihnachtliche Stimmung mag da nicht so recht aufkommen.

Die Budenbesitzer hingegen verteidigen den Markt. Sie schätzen die hohe Passantenfrequenz. Veranstalter Bruno Schmelter wiederum findet, dass die überschaubare Größe auch für Gemütlichkeit sorge. Die langjährigen Besucher seien mittlerweile eine „große Familie“ geworden. Besonders sei an dem Weihnachtsmarkt die künstlerische Gestaltung der Buden und des Karussells. Auch werde versucht, den Markt jedes Jahr schöner zu gestalten. In diesem Jahr wurden beispielsweise die Lichter auf den Buden erneuert. Und ein kleines offenes Feuer vor dem Ausschank soll die Menschen dazu bewegen, gemütlich beisammenzustehen.

Der Weihnachtsmarkt besteht aus zehn Buden mit Imbiss, Glühwein, Krippe und Karussell. Bis zum 23. Dezember ist er täglich von 11-21 Uhr geöffnet.