Wutausbruch: Mann terrorisierte Freundin

Frau hatte Mann per SMS mitgeteilt, das gemeinsame Kind verloren zu haben.

Düsseldorf. Silvana K. schnäuzt in ihr Taschentuch, die schwarze Wimperntusche klebt an ihren Wangen. "Du hast mir so weh getan, mir und den Kindern", schluchzt sie und blickt zu ihrem Ex-Freund auf der Anklagebank. Der 33-Jährige schiebt ihr zaghaft eine Taschentuchpackung zu, seine Unterlippe zittert. Auch er ist den Tränen nahe.

Am 12. November 2009 hatte er seine damalige Freundin in Panik versetzt. Betrunken unterstellte er ihr Affären zu anderen Männern, wollte ihre Email-Konten und ihr Handy kontrollieren. Als sie ihm weder das Passwort für den Computer noch das Handy überlassen wollte, schmiss der Mann den PC kurzerhand in die gefüllte Badewanne.

Um an das Handy zu kommen, drehte er seiner damaligen Freundin das Handgelenk um, bis sie es vor Schmerzen fallen ließ. Wenige Tage zuvor hatte Silvana K. ihrem damaligen Freund per SMS mitgeteilt, dass sie das gemeinsame Kind verloren habe. Danach folgte Funkstille. "Ich habe bis heute nicht erfahren, was mit meinem Kind geschah", sagte der 33-Jährige am Montag vor Gericht. Aus Verzweiflung über den Verlust seines Kindes beschmierte Thorsten M. die Zimmerwände von Silvana K., bezeichnete sie als "Mörderin".

Mehrmals habe Thorsten M. ihre Eltern angerufen und ihnen gedroht, der Tochter und den Enkelkindern etwas anzutun. "Niemand tötet meinen Sohn ungestraft", hieß es in einer SMS, die der Vater erhalten hatte. Auch seine eigene Oma soll der 33-Jährige verängstigt haben. Er wolle zuerst Silvana K. und dann sich selbst töten.

Das Gericht verurteilte den wegen Körperverletzung vorbestraften Mann zu sechs Monaten Haft auf Bewährung. Als Bewährungsauflage muss er eine Alkoholentwöhnung machen und 360 Euro an die Staatskasse zahlen.