WZ-Mobil: Der Verkehr auf dem Ring ist kriminell
Anlieger aus Niederkassel fordern mehr Sicherheit für die Fußgänger auf dem Friedrich-Ring.
Düsseldorf. Der Kaiser-Friedrich-Ring ist die Rennstrecke der Autofahrer, die vom Seestern wegen der vielen Baustellen abbiegen. Sie stehen unter Zeitdruck, weil sie im linksrheinischen Düsseldorf nicht mehr schnell genug vorankommen. Leidtragende sind die Kinder. Heike Kneip, Leiterin des Buntstiftekindergartens, brachte für die Debatte bei WZ mobil an der Ecke Kanalstraße den Nachwuchs mit. „Was hier passiert, ist kriminell. Die Autofahrer sehen die Kinder einfach nicht. Die halten noch nicht einmal an, wenn ich den Arm rausstrecke. Das Auto und der Hund sind wichtiger als das Kind. Wir wollen einen Zebrastreifen!“
Anja Schnigge hält ihre beiden Kinder an der Hand und schildert ihre Situation: „Ich muss sehr lange stehen und eine Lücke abwarten, wenn ich mit dem siebenjährigen Philipp und der dreijährigen Anna über die Ringstraße will. Ich muss sie rechts und links an die Hand nehmen, und gleichzeitig muss ich rechts und links gucken. Das Problem ist außerdem, dass die Dreijährige langsamer läuft als der Siebenjährige. Wenn wir mit vielen Kindern einen Ausflug zum Rhein machen, stückeln wir die Gruppe.“
„Die Rennbahn muss weg“, erklärt Michael Hahn als Baas des Bürgervereins Niederkassel. „Manche verwechseln den Friedrich-Ring mit der A 3. Sicherheit gibt es nur, wenn man die Fahrbahn verengt.“
Die Meinungen über die Methoden zum leichteren Überqueren des Rings gehen allerdings auseinander. Oma Christa Siegel, die Enkeltochter auf dem Arm, plädiert für eine Bedarfsampel. „Die nächste Lichtanlage ist sowieso erst in einem Kilometer.“
Fritz Aurin und Georg Eiker vom Vorstand des Verkehrs- und Verschönerungs-Vereins sind sich einig: „Hier müssen sofort drei Dinge geschehen: die Reduzierung des Tempos, die Verengung der Fahrbahn und mindestens ein Zebrastreifen.“ Thomas Tilly, Vater des Wagenbauers Jacques, möchte am liebsten eine Dose Lack mitbringen und den Zebrastreifen aufmalen. Dem widerspricht der Chef des Niederkasseler Bürgervereins, Michael Hahn: „Die Kinder verlassen sich zu sehr auf einen Zebrastreifen. Eine Verengung ist besser.“
Wenn das nichts hilft, schlägt Tilly senior aus Spaß ein Nagelbrett auf der Fahrbahn vor. Christine Uecker, Ehefrau des Nagelkünstlers, fasst die Debatte zusammen: „Egal wie, aber wir brauchen endlich einen kindersicheren Überweg!“