Düsseldorf Zugvögel stoppen „Rheinkomet“

Lichtstrahl schadet Tieren. Zur Tour de France gilt Verbot aber nicht.

Foto: S. Lepke

Düsseldorf. Bislang hatte eine Neuauflage des rund um das NRW-Fest „gezündeten“ Lichtspektakels auf dem Rheinturm vor allem mit technischen und finanziellen Hürden zu kämpfen. Jetzt könnten zoologische Aspekte den „Rheinkomet“ weitgehend unmöglich machen. Denn offenbar schaden die intensiven Lichtstrahlen zigtausenden Zugvögeln ganz erheblich: „Vor allem nach oben in den freien Nachthimmel gerichtete Lichtquellen haben gravierende Auswirkungen“, sagte Umweltdezernentin Helga Stulgies auf Anfrage der Grünen im Fachausschuss.

Und Stulgies macht klar, das die Stadtregierung die Belange des Vogelschutzes zwingend berücksichtige, wenn es um eine erneute Genehmigung für den Skybeamer auf dem Fernsehturm geht. Und das heißt: In Zeiten des Vogelzuges zwischen dem 10. Februar und dem 20. Mai sowie vom 20. Juli bis Mitte Dezember sollten die Strahler dunkel bleiben. Ausgerechnet zum Start der Tour de France Anfang Juli 2017 allerdings ist demnach keine „Schonzeit“ für die Vögel, der Rheinkomet könnte also erstrahlen.

Von den meisten Menschen unbemerkt, ziehen auch jetzt gerade nachts massenhaft Vögel über Düsseldorf gen Süden: Rotkehlchen, Singdrosseln, Rohrsänger, Kraniche und, und, und. Wissenschaftler haben festgestellt, dass ihr Orientierungssinn massiv gestört wird, wenn sie in starkes Licht geraten. Stulgies: „Die Vögel fliegen dann zum Teil in völlig falsche Richtungen oder sogar gegen hohe Gebäude.“