Zwischen Frust und Hoffnung Wie es für die U20-Talente nach dem Play-off-Aus weitergeht
Düsseldorf · Mit dem Finaleinzug wurde es zwar nichts für die U20 der Düsseldorfer EG – das entscheidende Spiel gegen den EV Landshut ging mit 1:3 verloren. Aber für einige Talente könnte es bei den Profis in der Deutschen Eishockey-Liga weitergehen.
Das Spiel war bereits einige Minuten vorbei, die Landshuter waren längst jubelnd in die Gästekabine an der Brehmstraße gezogen, da waren die Düsseldorfer immer noch auf dem Eis. Torhüter Leon Hümer schlug seinen Schläger frustriert gegen die Bande, andere standen einfach da mit leeren Blicken, wieder andere lagen auf dem Eis, schauten an die Decke.
Mit 1:3 hatte die U20 der DEG am Dienstagabend das entscheidende fünfte Halbfinale gegen Landshut verloren. Applaus gab es trotzdem von den mehr als 500 Fans in der brechend vollen Trainingshalle, die DEG lief sogar noch eine Ehrenrunde. Aber die Laune konnte das nicht mehr steigern. Zu enttäuscht waren die jungen Spieler. Hätten sie gewonnen, wären sie ins Finale der Deutschen Nachwuchs-Liga (DNL) eingezogen, hätten erstmals seit 1987 einen Junioren-Titel nach Düsseldorf holen können. Aber daraus wurde nichts, am Dienstag war die Saison für die DEG-Jugend beendet.
Ein paar Minuten später stand Trainer Eduard Lewandowski im Kabinengang und musste sich erst mal beruhigen. In der Schlussphase waren die Landshuter nach einem Wechselfehler mit sechs Feldspielern auf dem Eis. Doch als Lewandowski das zu Recht monierte, bügelten ihn die Schiedsrichter recht arrogant ab. Entsprechend außer sich war der Trainer noch nach dem Spiel.
Im zweiten Abschnitt kippte
das Spiel der Düsseldorfer
Aber natürlich wusste auch er, dass es nicht daran lag. Zwar gingen die Düsseldorfer Ende des ersten Drittels durch Robin Rieke in Überzahl in Führung, aber im zweiten Abschnitt kippte das Spiel. Einerseits, weil Torhüter Justus Roth zweimal daneben griff und sich danach selbst auswechselte. Andererseits, weil es seine Vorderleute zu sehr mit der Brechstange versuchten. Meist waren es Einzelaktionen – erfolglos gegen die kompakt stehenden Landshuter. „Heute war es ein bisschen wenig“, sagte Lewandowski und sah den Grund dafür auch im Spiel zuvor in Niederbayern. Das hatte die DEG 6:0 gewonnen. „Ich bin nach dem Spiel in die Kabine und habe mir gedacht: Hätten wir lieber nur 1:0 gewonnen. Alles ist reingegangen, alles hat geklappt, das ist aus meiner Erfahrung ein schlechtes Zeichen für das nächste Spiel.“ So kam es dann.
Kurz nach dem Spiel fiel es dem Trainer schwer, die Saison dennoch als Erfolg zu bewerten. Aber das war sie. Nur ein Sieg fehlte zum Finale – das hatte kaum jemand erwartet.
Wie die Karriere der Jungs weitergeht? Wie immer nach einer U20-Saison gehen die Wege auseinander. Manche hören auf, andere versuchen sich in unteren Ligen, wieder andere greifen oben an. Bei der DEG gibt es einige Kandidaten, die es zu den Profis schaffen könnten. Manager Niki Mondt sagte bereits nach dem Viertelfinale: „Da sind Jungs bei, die für uns interessant werden.“ Beispielsweise Torwart Leon Hümer, Verteidiger Moritz Kukuk oder die Stürmer Lenny Boos und David Lewandowski. Die Frage wird sein, ob sie schon so weit sind. Und ob die finanziellen Probleme der DEG-Profis helfen. Einerseits könnten Plätze im Kader für den Nachwuchs frei sein, andererseits ist in einer Saison, in der es wohl gegen den Abstieg geht, wenig Zeit für Experimente und Ausbildung. Trainer Lewandowski wird nun mit jedem Spieler einzeln über seine Pläne reden. Und er wird mit Mondt und den (neuen) Trainern sprechen, inwiefern sie auf die Jugend setzen.