Vor dem Heimspiel gegen Bremerhaven Neue Corona-Fälle bei der DEG
Düsseldorf · Trainer Harold Kreis sitzt wie sechs Spieler in Quarantäne. Das macht die Aufgabe gegen Bremerhaven nicht einfacher. Derweil soll der Schwede Roger Hansson ab Sommer neuer Trainer bei den Düsseldorfer Eishockeyprofis werden.
Seit gut zwei Jahren gibt es auf Twitter einen Account, der in der Eishockey-Blase regelmäßig für Aufregung sorgt. „Rink Rat“ nennt er sich, wörtlich übersetzt „Eisbahn-Ratte“, was auf Deutsch natürlich komisch klingt. Andererseits passt das, denn die Person dahinter scheint in der Tat recht unbemerkt durch die Hallen der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu streunen und Infos aufzuschnappen. Die verkündet sie dann auf Twitter, meist Transfers und Trainerwechsel. Wer dahintersteckt? Ein Reporter, ein Berater, jemand aus der Liga? Ein Betreuer, gar ein (Ex-)Spieler oder ein Schiedsrichter? Man weiß es nicht, aber gut vernetzt muss die Person sein, die Trefferquote ist erstaunlich hoch.
Dieser Tage hat die Rink Rat etwas zur Düsseldorfer EG verkündet. Der neue Trainer, der im Sommer Harold Kreis beerbt, sei gefunden: Roger Hansson, ein 54 Jahre alter Schwede, aktuell im Nachwuchs des EV Zug in der Schweiz tätig, davor jahrelang beim Rögle BK aus Schweden, dem aktuellen Champions-League-Sieger. Auch dort war Hansson im Nachwuchs, zudem bei den Profis. Und vor allem: Als Spieler war er Ende der 90er über Jahre in Kassel, in einem Team mit Niki Mondt, Daniel Kreutzer und Thomas Dolak. Zusammengefasst: Ein erfahrener Trainer aus einer der Topnationen, der gern mit jungen Spielern arbeitet, Deutsch spricht und die Liga sowie wichtige Personen bei der DEG kennt? Das würde zu gut passen. Also Frage an DEG-Manager Niki Mondt. Kommt Roger Hansson zur DEG? Die Antwort war die erwartbare: „Ich kommentiere das nicht.“
Das ist zwar keine Bestätigung, aber erst recht kein Dementi. Viel spricht dafür, dass Hansson nächste Saison in Düsseldorf trainiert. Aber aktuell beschäftigt die DEG etwas anderes: der Kampf um die Play-offs. Als Tabellenneunter ist sie gut dabei, aber entschieden ist nichts. Umso besser, dass die DEG am Freitag mal wieder gewann, ein hart erkämpftes 3:2 nach Verlängerung über Iserlohn. Ähnlich eng dürfte es auch am Mittwochabend (19.30 Uhr) zugehen, wenn der Tabellensiebte aus Bremerhaven in den Dome kommt.
Eine „große Herausforderung“ wird das laut Mondt. „Bremerhaven ist sehr ausgeglichen besetzt und hat eine der besten Reihen der Liga. Da müssen wir höllisch aufpassen, auch auf deren Überzahl“, sagt der Manager mit Blick auf das slowenische Trio Jan Urbas, Ziga Jeglic und Miha Verlic, seit Jahren die Lebensversicherung der Pinguins. Diese Saison haben die drei Stürmer schon wieder 130 Scorerpunkte gesammelt, allein 54 der insgesamt 136 Bremerhavener Tore gehen auf ihr Konto.
Es können nicht alle Spiele nachgeholt werden
Erschwerend kommt für die DEG hinzu, dass Corona wieder zugeschlagen hat. Positive Tests gab es bei Torwart Hendrik Hane, Verteidiger Marco Nowak, den Stürmern Jakob Mayenschein, Victor Svensson, Brett Olson und Paul Bittner sowie Trainer Harold Kreis. Das Spiel findet aber dennoch statt, weil diesmal nur die Betroffenen, nicht aber der komplette Kader in Quarantäne muss. Bei zahlreichen DEL-Klubs läuft das derzeit anders, da sitzen ganze Teams daheim und können teilweise über Wochen nicht spielen. Bereits jetzt ist klar, dass nicht mehr alles nachgeholt werden kann und am Ende der Punktequotient entscheiden wird.
Für die DEG macht das für Mittwoch aber erst mal keinen Unterschied. Sie muss einfach so viele Punkte wie möglich holen und den Schnitt verbessern.