Generalprobe vor Saisonauftakt DEG verliert in Kassel bei MacAuly-Comeback den letzten Test
Düsseldorf · Düsseldorf unterliegt 1:2. Stephen MacAulay ist wieder da. Brendan O‘Donnell wird es aber wohl nicht bis zum Saisonstart schaffen.
Philip Gogulla hat am Sonntag keinen Hehl daraus gemacht, dass nun langsam mal gut ist mit den Vorbereitungsspielen. „Wir freuen uns, dass es heute das letzte ist“, sagte der Kapitän der Düsseldorfer EG vor dem Auftritt bei den Kassel Huskies. Und man glaubte es ihm. Gogulla, 36, steht vor seiner 20. Saison als Eishockeyprofi. Was auch bedeutet: 20 Mal Kondition und Kraft aufbauen, 20 Mal diverse Testspiele absolvieren. Für dieses Jahr ist es damit nun vorbei, das Spiel in Kassel war das achte und letzte vor dem Start der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) am Donnerstag in München. Und auch wenn Ergebnisse in der Vorbereitung naturgemäß weniger interessieren, wollten die Düsseldorfer dieses letzte Testspiel gewinnen, sagte Gogulla. Man wolle ja mit einem guten Gefühl in die Saison starten.
Das klappte aber nicht, die DEG verlor 1:2 und kassierte die sechste Niederlage im achten Testspiel. Was nicht zwingend nötig gewesen wäre. Wie bereits zuletzt war die DEG nicht das schlechtere Team, aber sie schießt einfach zu wenig Tore. In den acht Testspielen waren es nur 14, also nicht mal zwei pro Spiel. Das muss in der Liga besser werden.
Wer dabei helfen soll: Stephen MacAulay. Allerdings hatte der Mittelstürmer fast die gesamte Vorbereitung daheim in Kanada verbracht, weil er heiratete. Zwar war er dort drei- bis viermal die Woche mit einer privaten Trainingsgruppe auf dem Eis, aber ein Testspiel mit der DEG sollte er eigentlich nicht machen. Doch dann kam er vergangene Woche früher als erwartet in Düsseldorf an, also stand er am Sonntag auf dem Eis, spielte in der nominell vierten Reihe neben Luis Üffing und Edmund Junemann.
Für Thomas Dolak eine gute Nachricht, denn auf zwei andere Stürmer musste der Trainer in Kassel verzichten. Bei Kohen Olischefski war das eine Vorsichtsmaßnahme, hätte ein Pflichtspiel angestanden, hätte er gespielt. Anders sieht das bei Brendan O‘Donnell aus. Der Torjäger musste bereits am Dienstag beim Test in der Schweiz vorzeitig in die Kabine. Noch warten sie bei der DEG die Untersuchungsergebnisse ab, aber bis zum Ligastart wird das wohl nichts. Und da ja auch Verteidiger Kyle Cumiskey noch Zeit braucht, muss die DEG am Donnerstag voraussichtlich auf genau die beiden Stützen verzichten, die schon die nahezu komplette Vorsaison verletzt fehlten.
In der ungewöhnlich warmen Halle in Kassel reichte es aber auch so zu einer ganz ordentlichen Leistung. Ein Feuerwerk brannten beide Teams nicht gerade ab, aber zumindest kam die DEG meist schnell aus der eigenen Zone und überbrückte das Mitteleis mit kurzen Pässen. Und wie bereits am Dienstag gegen Kloten funktionierte das Überzahlspiel. Gleich mit der ersten Gelegenheit ging die DEG in Führung, als Josef Eham per Nachschuss traf. Erst in den letzten Minuten des ersten Drittels wurden die Huskies stärker, Tom Geischeimer traf – ebenfalls per Nachschuss – zum 1:1.
Bis zum nächsten Tor sollte es lange dauern. Chancen gab es zwar auf beiden Seiten, aber entweder waren die guten Torhüter Brandon Maxwell (Kassel) und Hendrik Hane (DEG) da, oder die Spieler verzogen. Der agile Alexander Ehl traf im zweiten Drittel den Pfosten, Kevin Clark scheiterte aussichtsreich. Besser machte es Kassels Yannik Valenti, der dreieinhalb Minuten vor dem Ende zum 2:1 traf. Kurz später waren die Testspiele 2023 vorbei. Nicht nur Gogulla freute sich sich darüber.