Mittelstürmer zurück Svensson sorgt für Hoffnung bei DEG

Nach Brendan O‘Donnell hat sich nun auch der schwedische Mittelstürmer wieder fit gemeldet. Er ist zwar kein ­klassischer Torjäger, aber für die Absicherung enorm wichtig für die Düsseldorfer EG.

Svensson im Spiel gegen die Fishtown Piguins Bremerhaven.

Foto: RP/Ralph-Derek Schröder

Es sollte am Wochenende mal wieder alles besser werden bei der Düsseldorfer EG. Das soll es ja schon seit dem Start dieser 30. Saison der Deutschen Eishockey-Liga (DEL). Von Beginn an steht die DEG im Tabellenkeller. Und immer wieder geloben die Beteiligten Besserung. Mal gab es auch begründeten Anlass dazu: nachverpflichtete Spieler, vermeintlich leichtere Gegner, der Wechsel auf der Co-Trainer-Position. Chancen auf einen Neustart gab es genug.

Auch vor dem vergangenen Wochenende gab es wieder eine. Erstens war das der Neustart nach der Länderspielpause, in der das Team und Trainer Thomas Dolak neue Kraft tanken konnten. Zweitens kehrte Brendan O‘Donnell nach mehr als einem Jahr Verletzungspause zurück. Er schoss dann auch gleich ein Tor. Da dürften manche durchgeatmet haben: Endlich wird alles gut in dieser bislang so anstrengenden Saison. Aber nicht nur O‘Donnell fand hinterher, dass er „etwas eingerostet“ war, „viele Pucks sind mir versprungen, und die Scheibenkontrolle war noch nicht so da“. Auch insgesamt war das wieder ein ernüchterndes Wochenende für die DEG. Am Freitag gegen Schlusslicht Iserlohn gab es ein zähes 2:1 nach Verlängerung, am Sonntag beim 1:4 in Straubing ließ die DEG abermals zu viel liegen. Danach wurde wieder das alte Lied von der Chancenverwertung gesungen. Was ja mehr ist als eine Ausrede, die DEG spielt in der Tat häufig besser, als es ihre Ergebnisse zeigen. Aber der Tabelle ist das ziemlich einerlei. Da stehen die Düsseldorfer weiter auf dem vorletzten Platz. Und der Vorsprung auf den letzten ist am Wochenende nicht größer, sondern kleiner geworden.

Spiele gegen Berlin und
Ingolstadt am Wochenende

Umso schöner für die DEG, dass es nun wieder ein Chance auf Besserung gibt: Victor Svensson meldete sich diese Woche fit. Damit sind erstmals in dieser Saison alle Stürmer (bis auf den langzeitverletzten Stephen MacAulay) einsatzbereit. Sogar Kyle Cumiskey drehte seine Runden an der Brehmstraße, aber beim seit mehr als einem Jahr fehlenden Abwehrchef traut sich niemand mehr eine Prognose zu. Anders ist das bei Mittelstürmer Svensson. Der wird am Freitag (19.30 Uhr) in Berlin und am Sonntag
(19 Uhr) gegen Ingolstadt spielen. Zur Freude von Manager Niki Mondt. Svensson gebe der DEG „mehr Tiefe und kann eine Reihe aufwerten“.

Das kann er ganz sicher. Nur fehlt er halt regelmäßig. Der Schwede ist in seiner fünften Saison am Rhein, aber noch nie hat er alle Spiele bestreiten können. Immer wieder hat er etwas anderes an Muskeln oder Bändern. Nun sei das „schon besser geworden“, sagt Mondt, „die ersten ein, zwei Jahre waren schlimmer als die letzten beiden“. Aber mal verletzungsfrei durch eine Saison kommen, ist dem 33-Jährigen nicht vergönnt.

Auch jetzt fehlte er wieder ein paar Wochen. Das war zu merken. Auch bei seinen Mitspielern Bennet Roßmy und Alexander Ehl in der dritten Reihe, die in den drei Spielen ohne Svensson gemeinsam auf nur einen Scorerpunkt kamen. In den drei Spielen zuvor mit Svensson waren es vier Punkte – auch kein überragender Wert, aber immerhin.

Was Svensson allerdings besonders wertvoller macht, ist seine Fähigkeit, gegen die Topreihen der Gegner zu bestehen. Er sei „ein kompletter Spieler, der in beide Richtungen gut spielt“, sagt Mondt. Was die Zahlen belegen. Svensson stand diese Saison erst bei fünf Gegentoren auf dem Eis, der zweitbeste Wert der Stürmer, die regelmäßig spielen. Dafür erlebte er schon elf DEG-Tore aus nächster Nähe. Kein anderer Düsseldorfer hat eine bessere Differenz, bei den meisten ist sie sogar negativ. Der Schwede ist auch einer von nur fünf DEG-Spielern mit einem positiven Schussverhältnis, zudem spielt er Über- wie Unterzahl.

Was ihm hingegen fehlt, ist Torgefahr. Nach 17 Einsätze blickt er nur auf drei Tore. Genau daran mangelt es der DEG. Ob das mit Svensson besser wird? Wahrscheinlich sind sie bei der DEG schon froh, wenn er seine defensiven Aufgaben gewohnt solide erledigt.